Deutsche Start-ups als Treiber von Innovationen

Unternehmensnachfolger finden

von - 03.01.2020
Laserhub Bestellung
Metallverarbeitung per Mausklick: Laserhub vermittelt Kunden die passenden Verarbeiter - etwa für Kleinserien oder Prototypen.
(Quelle: Laserhub)
Der deutsche Mittelstand, zu dem hierzulande rund 99 Prozent aller Firmen gehören, bildet mit seinen kleinen und mittelgroßen Unternehmen das Rückgrat der Wirtschaft. Doch ein Problem, vor dem viele Mittelständler stehen: Obwohl wirtschaftlich erfolgreich, fehlt ihnen ein Unternehmensnachfolger.
Und: Das Thema betrifft nicht nur das Unternehmen selbst, sondern auch die Volkswirtschaft, und im schlimmsten Fall sind Arbeitsplätze in Gefahr.
Die Gründer von CarL aus Berlin haben es sich vor drei Jahren zur Aufgabe gemacht, dieses Problem zu lösen. Sie unterstützen Eigentümer dabei, ihre Unternehmensnachfolge frühzeitig vorzubereiten und einen strukturierten Prozess durchzuführen, um ihr Unternehmen erfolgreich an die nächste Generation zu übergeben. "Dies geschieht einerseits klassisch durch die persönliche Beratung unserer Experten für Mergers & Acquisitions", erklärt Geschäftsführer und Mitgründer Kurosch D. Habibi. Das große Alleinstellungsmerkmal von Carl seien jedoch die digitalen Lösungen im Hintergrund, "denn diese ermöglichen einen wesentlich effizienteren und trotzdem individuell angepassten Verkaufsprozess. Die Technologie bietet unseren Beratern beispielsweise den Zugriff auf ein internationales Käufernetzwerk, wodurch wir Käufern und Verkäufern exklusive Deals bieten können."
Die Start-up-Gründer haben den gesamten Prozess eines Unternehmensverkaufs genau analysiert und zahlreiche Schritte identifiziert, die sich mit Software effizienter und besser umsetzen beziehungsweise unterstützen lassen.
Die Geschäftsidee zu Carl kam den beiden Gründern Kurosch D. Habibi und Pascal Stichler nach eigenen Angaben durch eine einfache Beobachtung: In ihrer Heimat, der Pfalz, seien viele Mittelständler ihre Unternehmensnachfolge entweder zu spät oder gar nicht angegangen - mit den entsprechenden Folgen. "Genau hier wollten wir mit unserem Konzept, das digitale Technologien nutzt, die Vertraulichkeit wahrt und auch für KMUs bezahlbar ist, ansetzen", so Pascal Stichler.

Geld sparen bei der Logistik

Die Online-Plattform Pamyra aus Leipzig hilft Unternehmen dabei, für sperrige oder große Ladungen passende Speditionen zu finden. Nach eigenen Angaben ist sie derzeit die einzige unabhängige Vergleichs- und Buchungsplattform für Transporte.
Die Idee für den Logistik-Marktplatz entstand 2015, die Gründung erfolgte ein Jahr später. In den darauffolgenden Monaten haben die Gründer einen Prototyp entwickelt und die ersten Partner und Kunden gewonnen. Dabei haben die Entrepreneure laut Felix Wiegand, CEO und Mitgründer von Pamyra, besonders eine Erfahrung gemacht: "Es dauert immer alles länger als geplant und die erste Idee zu einer Maßnahme ist oft nicht das, was am Ende auch wirklich funktioniert." Daher sei stets das Wichtigste, getroffene Entscheidungen und ihre Auswirkungen zu analysieren. "Ursprüngliche Annahmen müssen bestätigt werden und nicht ausreichend funktionierende Maßnahmen müssen überarbeitet oder eingestellt werden", betont Wiegand.
Pamyra vergleicht mittlerweile die Preise von mehr als 300 Logistikunternehmen. Und die Gründer haben noch einiges mehr vor: So soll laut Felix Wiegand das Angebot für einzelne Paletten und komplette Lkw innerhalb Deutschlands sowie für ganz Europa weiter verbessert werden - mit dem Ziel, dass Kunden, die viel versenden, noch bessere Preise bekommen. "Weiterhin entwickeln wir auf große Nachfrage hin derzeit Shop-Anbindungen für die gängigen E-Commerce-Systeme, um Pamyra als Versandart in Online-Shops zu bekommen."
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