Deutsche Start-ups als Treiber von Innovationen

Eine Plattform für alle Geräte

von - 03.01.2020
Risikokapital
(Quelle: Ernst & Young )
Emnify aus Würzburg hat sich auf die Fahne geschrieben, alle möglichen M2M- (Machine to Machine) und IoT-Geräte zu verbinden und über eine gemeinsame Plattform zu verwalten und zu steuern. Das Netzwerk Linked­In zählt Emnify zu den 25 Top-Start-ups in Deutschland.
Die Vernetzung der Geräte erfolgt über das Mobifunknetz. Kunden erhalten für ihre Devices entsprechende SIM-Karten von Emnify. Hierfür betreibt das 2014 gegründete Jungunternehmen eine Art virtuelles Mobilfunknetz in der Cloud und mietet Mobilfunk-Kapazitäten bei mehr als 540 Netzbetreibern in über 180 Ländern. Die Software-Plattform des Start-ups bündelt dann die Informationen aller Geräte an einer Stelle. Ein Dashboard zeigt zum Beispiel Echtzeit-Informationen zu den einzelnen Geräten an, ermöglicht die Analyse aktueller Daten und der Datenhistorie und gibt Warnmeldungen bei relevanten Ereignissen aus. Hinzu kommt der Schutz der Geräte mit Firewalls und Virtual Private Networks. Die Lösung eignet sich unter anderem für die Baubranche, für Energieversorger, Logistikunternehmen oder Transportdienstleister.

Digitalisierte Maschinen

Die Digitalisierung erfasst immer mehr Bereiche. Insbesondere in der Produktion bietet sie zahlreiche Vorteile, Stichwort Industrie 4.0. Das Münchner Start-up Remberg (www.rem
berg.io) stellt Maschinenherstellern, -dienstleistern und -betreibern eine cloudbasierte Software-as-a-Service Lösung zur Verfügung, um die Serviceprozesse ihrer Maschinen zu digitalisieren und damit effizienter zu gestalten. Vor allem geht es um Wartungs- und Instandhaltungs-Services oder Bestellprozesse, die derzeit oft noch via Telefon, Fax, E-Mail oder sogar noch papierbasiert abgewickelt werden. "Über unsere Software können alle Services zentral verwaltet und ausgelöst werden - so kann der Hersteller dem Kunden mit wenigen Klicks Zugriff auf wichtige Informationen oder Dokumente ermöglichen oder über den Vertrieb seine Produkte und Dienstleistungen frühzeitig beim Kunden platzieren", beschreibt Hagen Schmidtchen, Co-CTO und Mitgründer von Remberg, die Vorteile seiner SaaS-Lösung.
Auch wenn die digitale Transformation in vielen Branchen schon weit fortgeschritten sei, hinkt sie im Maschinenbau laut Remberg-Gründer Schmidtchen noch hinterher. Er sieht daher für sein Start-up noch eine Menge Potenzial: "Der Trend Richtung Services macht vor dem Maschinenbausektor keinen Halt, sondern findet dort zeitlich 10 bis 15 Jahre versetzt statt, gerade auch beim Thema Digitalisierung. Da­rum haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, speziell das Servicegeschäft rund um Maschinen zu digitalisieren."
Wenngleich das momentan etwas abgekühlte Wirtschaftsklima an der ein oder anderen Stelle dazu geführt habe, dass Budgets deutlich enger geschnürt würden, "sind wir der festen Überzeugung, dass gerade die Unternehmen, die jetzt in die Digitalisierung ihres Servicegeschäfts investieren, als Gewinner aus dieser Phase hervorgehen", betont Schmidtchen.
Das 2018 gegründete Jung­unternehmen setzt dabei aber nicht auf Teufel komm raus auf das Internet of Things: Im Gegensatz zu anderen Unternehmen nutze Remberg IoT nur dann, wenn ein klarer Business Case in der Automatisierung eines Prozesses stecke.
"Mit dem schlichten Anzeigen von schönen Graphen in Dashboards hat noch keiner Geld verdient oder Kosten gesenkt. Dadurch, dass es nicht immer gleich IoT sein muss, sondern einfache Nutzbarkeit im Zentrum steht, ist es auch möglich, Serviceprozesse für ältere Maschinen mit unserer Software zu digitalisieren", unterstreicht Schmidtchen.
Verwandte Themen