Die ITK-Branche wächst weiter

Fazit & Ausblick

von - 24.01.2024
Wir befinden uns noch immer mitten in der vielzitierten digitalen Transformation unserer Wirtschaft. In praktisch allen Branchen verändern sich Märkte und Geschäftsmodelle, angetrieben durch technologische Innovationen, tiefgreifend.
Olaf Riedel
Leiter des Sektors Technologie, Medien & Telekommunikation bei EY
Foto: EY
„Die insbesondere im internationalen Vergleich schlechte Infrastruktur (...) und ein nach wie vor hohes Misstrauen gegenüber der Cloud sind Gründe für die Investitions-Zurückhaltung.“
„Unternehmen setzen deshalb auf IT-Architekturen, die ihnen hohe Agilität und Anpassungsfähigkeit ermöglichen“, fasst Michael Guschlbauer von Bechtle zusammen. In der Praxis sei die Transformation der Legacy-IT hin zu Multi-Cloud-Architekturen und der Ausbau kollaborativer, hybrider Modern-Work-Konzepte insbesondere im Mittelstand ungebrochen. „Darüber hinaus erleben wir eine sehr große Nachfrage im Geschäftsfeld Security – und das in allen Phasen (Protect, Detect, Respond). Ein deutlich wachsendes Interesse stellen wir daneben bei IoT-Lösungen fest.“
Auch wenn es der ITK-Branche vergleichsweise gut geht und die Nachfrage erst einmal ungebrochen ist – auch im digitalen Bereich gibt es so einiges, dass nicht reibungslos funktioniert: „Die insbesondere im internationalen Vergleich schlechte Infrastruktur, ein nach wie vor hohes Misstrauen gegenüber der Cloud, aber auch die starke Regulierung (Datenschutz, Schutz kritischer Infrastrukturen, Telekommunikation, lange Antrags- und Genehmigungsverfahren) sind Gründe für die Investitions-Zurückhaltung“, resümiert Olaf Riedel von EY. „Darüber hinaus wirken auch geopolitische Aspekte wie der Krieg in der Ukraine oder der Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie die Zinspolitik der Notenbanken bremsend.“
Olaf Riedel zufolge sollte der Schulterschluss zwischen Lehre und Forschung, Industrie und Finanziers sowie Politik und Gesellschaft in Deutschland viel stärker auf die Agenda und in den Mittelpunkt der Strategie gerückt werden. „Bislang agieren diese zu stark disjunkt mit Nachteilen für den Standort Deutschland. Eine gemeinsame, strategische und nachhaltige Positionierung dieser drei Disziplinen wäre ein enormer Katalysator für die zukünftige erfolgreiche Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Deutschland.“ Bislang sind Olaf Riedel zufolge jedoch nur wenige Schritte in diese Richtung greifbar und erkennbar und meist nur auf zwei der drei Akteure beschränkt.
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