Der Arbeitsplatz der Zukunft ist schon da

Workplace as a Service

von - 04.09.2020
Der Modern Workplace kann inzwischen auch als Service bezogen werden: Workplace as a Service (WaaS) ist die vorübergehende Bereitstellung von Software und - je nach Modell - auch von Hardware. Die Dauer des Mietverhältnisses legen die beteiligten Parteien untereinander fest, ebenso den Umfang der Leistungen. So lassen sich bei Workplace as a Service vollständige IT-Arbeitsplätze für Mitarbeiter mieten, ohne für Updates und Aktualisierungen zuständig zu sein. Im schnelllebigen IT-Bereich sind viele Produkte schon nach wenigen Monaten wieder veraltet. Das braucht die Entscheider in den Unternehmen nicht mehr zu kümmern, denn der WaaS-Provider sorgt stets für aktuelle Soft- und Hardware.
Bei reinen Cloud-Arbeitsplätzen stellt der Provider eine komplette virtuelle Arbeitsumgebung bereit, die sich zentral einrichten und verwalten lässt. Die Mitarbeiter erhalten einen browserbasierten Zugriff auf die für sie relevante Software. WaaS wird aus einer Public Cloud angeboten und nutzungsabhängig abgerechnet. Bei einer zweiten Variante stellt der Provider nicht nur Betriebsumgebung, Anwendungen und Verwaltungswerkzeuge zur Verfügung, sondern auch die Hardware. Das Unternehmen mietet PCs, Notebooks, Smartphones und Tablets, statt sie zu kaufen. Der Anbieter übernimmt alle Wartungsaufgaben, tauscht defekte Geräte aus oder repariert sie und stellt nach Ablauf der Miet­zeit eine rechtskonforme Löschung der Daten sicher.

Fazit & Ausblick

Der IT-Arbeitsplatz wird sich weiter entwickeln. Denkbar ist etwa der zunehmende Einsatz von Wearables und IoT. Nach einem Eintrag im Kalender bucht dann das Smart Building einen passenden Raum, regelt dort die Temperatur und bereitet eine Videokonferenz vor. 
Wieland Volkert von PeopleDoc erwartet, dass es in den nächsten zehn Jahren weiterhin um Effizienzsteigerung, Kosteneinsparung und Prozessverbesserung gehen wird. Dabei werde die Produktivität der Mitarbeiter mit der Zielsetzung gefördert, sich als Arbeitgeber attraktiver zu machen - durch flexible Arbeitszeiten, Desk-Sharing oder moderne, ansprechende Büroumgebungen. Das verschaffe einen entscheidenden Vorteil im immer intensiver werdenden „War for talents“. „Firmen werden durch Social-Media-Feedback und Bewertungen seitens der Mitarbeiter sowie Arbeitgeber-Rankings immer transparenter. Maßgeblich werden auch ein kooperativer Führungsstil und eine offene Unternehmenskultur sein - Hierarchien werden durch gemeinsam definierte Ziele und Ergebnisse weitgehend abgelöst“, prognostiziert Volkert.
Wieland Volkert
Wieland Volkert
Country Manager bei PeopleDoc
www.people-doc.de
Foto: PeopleDoc
„Maßgeblich werden ein kooperativer Führungsstil und eine offene Unternehmenskultur sein - Hierarchien werden durch gemeinsam definierte Ziele und Ergebnisse weitgehend abgelöst.“
Mareike Theobald wiederum sieht es als durchaus möglich an, „dass die Veränderung, die sich heute aufgrund der Corona-Krise herausgebildet hat, in zehn Jahren als Mischform aus Homeoffice und teilweise genutzten Büroarbeitsplätzen akzeptiert ist“. Die hybride Arbeitswelt werde sich weiterentwickeln und voranschreiten. Die neuen Technologien, die Ansprüche der Arbeitnehmer in Zeiten des demografischen Wandels, die Generation Z und viele weitere Faktoren sorgten dabei für eine volatile und schnelllebige Arbeitswelt.
„In welchen Ausprägungen welche Arbeitsweisen zukünftig vorliegen, ist dabei stark abhängig von den Unternehmen, der Branche und vor allem von den Menschen, die dahinterstehen“, so Mareike Theobald. Sichtbar sei jedoch bereits, dass das Büro als zentraler Kommunikationsort nicht an Bedeutung verlieren werde, da der direkte, persönliche Austausch vor Ort dem sozialen Bedürfnis der Menschen entgegenkomme.
Sven Klindworths Einschätzung sieht so aus: „Teure Mietflächen werden gerade in beliebten Großstädten radikal verkleinert, einige Unternehmen werden gar kein Office mehr haben. Mitarbeiter mit begehrten Skills können von überall rekrutiert werden, sofern HR und die Fachbereiche schlüssige Konzepte zur Einarbeitung der neuen Mitarbeiter erarbeiten.“
Fasst man die Experten-Statements zusammen, bleibt als Fazit: Niemand erwartet, dass die Unternehmen zu den alten, ineffizienten Prozessen zurückkehren wollen. Vielmehr sind sie sich sicher, dass Remote Working kein temporäres durch die Corona-Krise beschleunigtes Phänomen ist, sondern die Workplace-Transformation zu einer strategischen Business-Priorität wird.
Verwandte Themen