3D-Drucker im Technik-Check
3D-Fertigdrucker für den Schreibtisch
von Charles Glimm - 24.04.2014
Während 3D-Drucker für die Industrie von Großunternehmen wie Stratasys und 3D Systems gefertigt werden, haben sich im Gefolge der Reprap-Welle (siehe Abschnitt „Bausatzdrucker“) zahlreiche mittelständische Start-ups gegründet, deren Finanzierung meist über Crowdfunding-Plattformen wie Kickstarter oder Indiegogo lief und läuft. Zwar deutet sich hier bereits wieder eine Konsolidierung an, so ist etwa Makerbot inzwischen ein Mitglied der Stratasys-Familie und das innovative Start-up Cubify wurde von 3D Systems gekauft. Es drängen aber weitere Start-ups in den sich entwickelnden Markt.
Schick: Der Buccaneer macht auf dem Schreibtisch eine gute Figur.
(Quelle: The Buccaneer)
Der Hersteller verspricht ein Gerät, das nicht nur räumlich, sondern auch optisch auf den Schreibtisch passt, mit silbernem Alugehäuse unter einer Hülle aus Acrylglas. Bei einer Bauraumgröße von 15 x 10 x 12 cm soll der Drucker selbst nur 25 x 25 x 35 cm groß werden. Das Filament wird von oben aus einer Cartridge zugeführt und die Verbindung zum PC per WLAN hergestellt. Trotz fortschrittlicher Technik und komfortabler Bedienung peilen die Entwickler einen Endpreis von lediglich rund 500 Dollar an.
In Zukunft ist also zu erwarten, dass auch fertige 3D-Drucker die magische 500-Euro-Barriere nach unten durchbrechen. Derzeit liegt die Untergrenze für einen komplett aufgebauten FDM-Drucker allerdings bei etwa 800 Euro.
Abgeschirmt: Der von Pearl vertriebene Freesculpt EX1 hat ein rundum geschlossenes Gehäuse, das Dämpfe einfängt.
(Quelle: Pearl)
Ein Nachteil dieser Bauweise ist allerdings, dass sich der Druckraum des EX1 im Betrieb aufheizt und so das Abkühlen des Werkstücks verzögert. Dadurch kann es bei filigranen Strukturen zu ungewolltem Verzug kommen, indem die Druckkopfbewegung früher gesetzte Schichten „verwischt“, weil sie noch nicht genügend aushärten konnten.
Eine offene Bauweise wie die des Cube von 3D Systems wirkt solchem Verzug entgegen. Hier sitzt der Druckkopf an einer Art Galgen und bewegt sich nur in einer Achse, während die Druckplattform sowohl die vertikale wie die zweite horizontale Achse bedient. Der Cube schlägt allerdings mit rund 1500 Euro zu Buche. Darüber hinaus verwendet er Druckmaterial aus proprietären Cartridges, was einerseits die Zuverlässigkeit erhöhen soll, andererseits aber den Zugriff auf spezielle Filamentsorten oder günstige Angebote von Drittanbietern verhindert.