3D-Drucker im Technik-Check

3D-Druck per Fused Deposition Modeling (FDM)

von - 24.04.2014
Bereits vollständig im Heimbereich angekommen ist das Fused Deposition Modeling, manchmal auch als Schmelzschichtung bezeichnet. Der Begriff bezieht sich auf die Funktionsweise des Druckkopfs, der wie eine Mini-Heißklebepistole einen kontinuierlich zugeführten Kunststoff (zum Beispiel als Stick oder Filament) bis zum Schmelzpunkt erhitzt und das dann flüssige Plastik durch eine Düse drückt.
Zur Achsensteuerung haben sich inzwischen unterschiedliche Modelle herausgebildet. So kann es sein, dass der Druckkopf sich nur in einer Ebene bewegt, während die Druckfläche sich nach jeder gedruckten Schicht absenkt. Es gibt aber auch Drucker, bei denen die Druckfläche statisch ist und der Druckkopf sich in allen drei Achsen bewegt. Auch beim Antrieb existieren unterschiedliche Verfahren. Zwar arbeiten nahezu alle Consumer-Drucker mit üblichen Schrittmotoren, für die Kraftübertragung werden aber je nach Konstruktion Zahnriemen, Zahnstangen oder andere Verfahren eingesetzt.

Auswahl: 3D-Drucker bis 1500 Euro

Modell

Builder

Makibox LT

K8200

Protos V2

Hersteller

3Dprinter4u

Makible

Velleman

Open Source

Vertrieb

iGo3D

3dDinge.de

Reichelt Elektronik

German Reprap

Preis

rund 1490 Euro

ab 375 Euro

rund 700 Euro

rund 800 Euro

Verfügbarkeit im Handel

Amazon

-

Amazon

-

Bausatz/Fertiggerät

Fertiggerät

Bausatz

Bausatz

Bausatz

Maximale Objektgröße

220x210x175mm

150x110x90mm

200x200x200mm

230x230x125mm

Auflösung (Schichtdicke/Düsendurchmesser)

0,15 bis 0,4 mm / keine Angabe

keine Angabe / 0,4 mm

0,2 bis 0,25 mm / 0,5 mm

keine Angabe / 0,5 mm

Material

PLA

PLA

ABS, PLA

ABS, PLA, PS, PVA

Schnittstellen

USB

USB

USB

USB

Beheizte Plattform

nein

nein

ja

nein

Druckköpfe

1

1

1

1

Gehäuse/Rahmen

Metall / offen

Acryl / offen

Alu / offen

Stahl / offen

Zusatzausstattung

keine Angabe

Bausatz, Netzteil

Bausatz, Netzteil, Werkzeug-Set

Bausatz

Außerdem konkurrieren offene Modelle mit geschlossenen Konstruktionen. Eine geschlossene Bauform hat den Vorteil, dass sie Feinstaub, Dämpfe und Ausdünstungen, die beim Plastikschmelzen entstehen, zurückhält. Allerdings entstehen so im Innenraum höhere Temperaturen, die sich nachteilig auf den Druck auswirken können.
Als Material kommen zu Hause vorwiegend PLA und ABS zum Einsatz. PLA ist ein kompostierbarer Kunststoff, dessen Schmelzpunkt bei etwa 160°C liegt. ABS schmilzt erst bei zirka 225°C, ergibt aber robustere Endprodukte. Es wird industriell etwa zur Fertigung von Fahrradpedalen eingesetzt. Allerdings erreicht gedrucktes ABS nur etwa 30 Prozent der Belastbarkeit von industriell im Spritzgussverfahren verarbeitetem ABS.

Auswahl an Werkstoffen

Findige Köpfe entwickeln darüber hinaus zunehmend Spezialfilamente, die auch Heimanwendern den Druck mit anderen Werkstoffen als Plastik ermöglichen sollen. Laywood heißt ein Filament, das zu 40 Prozent aus recyceltem Holz besteht und nach dem Drucken und Aushärten tatsächlich holzähnliche Eigenschaften aufweist. Auch transparente Filamente und solche, die gummi- oder sandsteinähnliche Oberflächen bilden, sind erhältlich.
Filament wird meist auf 1-kg-Spulen vertrieben und kostet je nach Sorte, Eigenschaften und Anbieter zwischen 20 und 40 Euro pro Kilo. Für Spezialfilamente kann der Preis jedoch schnell bis auf 80 oder sogar über 100 Euro pro Kilo klettern.
FDM-Drucker gibt es als Fertiggeräte oder Bausatz. Wer den Selbstbau nicht scheut, kann sogar ein Gerät nach Open-Source-Plänen aus Teilen kons­truieren, die er im Keller findet.
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