Immer am Ball bleiben
Schlau machen für den digitalen Wandel
von
Jürgen
Mauerer - 01.03.2019
Foto: Bild: Shutterstock / Julia Tim
Weiterbildung wird immer wichtiger - und zu einer großen Herausforderung. Der Fachkräftemangel zwingt Unternehmen dazu, auch Bestandsmitarbeiter gezielter zu schulen.
Budget: Deutsche Firmen lassen sich die Weiterbildung pro Mitarbeiter und Jahr im Schnitt 709 Euro kosten.
(Quelle: Bitkom Research, n = 504 )
Eine Schlüsselrolle spielt die Weiterbildung der Mitarbeiter nicht zuletzt im Hinblick auf den Fachkräftemangel. Das haben mittlerweile fast alle Unternehmen erkannt. So sehen laut der Studie „Weiterbildungstrends in Deutschland 2018“ von Kantar TNS 82 Prozent der Personalverantwortlichen in Deutschland einen wachsenden Bedarf an Weiterbildung. Vor einem Jahr waren es erst 74 Prozent. Und 87 Prozent der deutschen HR-Manager erachten ein attraktives Angebot zur Weiterbildung als wichtig bis äußerst wichtig für die Mitarbeiterbindung.
Diesen Trend belegt auch die Studie „Weiterbildung für die digitale Arbeitswelt“ des VdTÜV und des Digitalverbands Bitkom. Demnach bilden fast zwei Drittel aller Unternehmen (63 Prozent) ihre Mitarbeiter zu Digitalthemen weiter. Vor zwei Jahren boten nur 36 Prozent der Unternehmen ihren Mitarbeitern Schulungen an, damit sie digitale Skills aufbauen und vertiefen können. Welche Kompetenzen also benötigen Mitarbeiter für die Digitalisierung?
Digitale Kompetenzen
An erster Stelle stehen natürlich digitale Kompetenzen. „Dazu zählen der sichere Umgang mit digitalen Geräten wie Computern, Smartphones und Tablets, Software und Apps, ein Bewusstsein für Datenschutz und Informationssicherheit sowie Grundkenntnisse im Programmieren“, erklärt Juliane Petrich, Leiterin Bildung bei Bitkom. Der erwähnten Bitkom-Studie zufolge erachten 78 Prozent der Firmen digitale Kompetenz als genauso wichtig wie fachliche und soziale Kompetenz. Knapp ein Fünftel (18 Prozent) glaubt sogar, dass Digital-Kompetenz künftig am wichtigsten wird.
Bei den sozialen Skills geht es vor allem um die Mentalität der einzelnen Mitarbeiter. „Sie müssen bereit sein, sich auf Veränderungen einzustellen, Unsicherheit aushalten und mit Komplexität umgehen können. Auch Selbstmanagement und die Bereitschaft zum lebenslangen Lernen sind gefragt“, weiß Juliane Petrich. Voraussetzung dafür sei eine Unternehmenskultur mit geringen hierarchischen Unterschieden, die Fehler erlaubt, den Mitarbeitern mehr Selbstverantwortung und Gestaltungsspielraum gibt sowie das Prinzip „Führung auf Augenhöhe“ verfolgt: „Hier müssen die Firmen ihre Führungskräfte entsprechend schulen. Sie brauchen ein neues Rollenverständnis, sollten die Mitarbeiter begleiten, ihre Stärken fördern und sie ihren Kompetenzen gemäß richtig einsetzen“, so Petrich weiter.
Fachlich stehen derzeit Themen wie agile Software-Entwicklung, Big Data und Künstliche Intelligenz im Vordergrund, an Methoden nennt die Bitkom-Referentin vor allem Projektmanagement und Design Thinking. Letzteres eigne sich in erster Linie für neue Wege, um bestehende Probleme zu lösen und Themen aus anderer Perspektive zu sehen und damit Veränderungen zu gestalten.