Firmeneigene App-Stores bieten mehr Freiheit

Der Enterprise-App-Store von der Stange

von - 26.01.2016
Unternehmen, die einen App-Store einrichten möchten, haben mehrere Alternativen. So werben vor allem Google und Apple um Unternehmenskunden. Als Plattform für einen Enter­prise-App-Store forcieren sie ihre Dienste Google Play Store beziehungsweise Google Play for Work sowie Apple App Store VPP (Volume Purchase Program). Vereinfacht gesagt wird Unternehmen in diesen App-Stores ein separater Bereich angeboten, in dem sie Applikationen zusammenstellen und ihren Mitarbeitern zur Verfügung stellen.
Jonathan Becher
Jonathan Becher
Chief Digital Officer und ­Leiter von SAP Digital
www.sap.de
„Über den SAP Store ­können Unternehmen und einzelne Nutzer Anwendungen ordern. Damit tragen wir dem Trend zur Digitalisierung Rechnung, der auch für kleine und mittelstän­dische Unternehmen ­relevant ist.“
Das funktioniert allerdings jeweils nur mit Android- beziehungsweise iOS-Applikationen. Es handelt sich also um Angebote, mit denen Unternehmen mobile Anwendungen für die jeweilige Plattform managen können. Der Vorteil ist, dass ein Unternehmen den Aufwand vermeiden kann, der mit dem Aufbau und Betrieb eines eigenen App-Stores verbunden ist. Mit iOS 9, der neuen Version des Betriebssystems für iPad und iPhone, hat Apple weitere Bonbons für Geschäftskunden eingeführt. So können Administratoren jetzt zum Beispiel den Weg über den Apple App Store vermeiden und Anwendungen mit Hilfe eines eigenen EMM-Servers (Enterprise Mobility Management) auf Apple-Endgeräten installieren. Ein solcher Server übernimmt also die Rolle des App-Stores und stellt Anwendungen bereit, die von der IT-Abteilung freigegeben wurden.

Vorgefertigte Lösungen

Eine zweite Option besteht darin, einen gewissermaßen vorgefertigten App-Store zu ordern und mit Applikationen zu befüllen. Im Vorfeld gilt es dabei zu klären, ob der Store nur mobile Anwendungen und Plattformen unterstützen soll oder auch Desktop-Rechner und Server. „Enterprise-App-Stores sollten vom Grundsatz her alle Arten von Endnutzersystemen unterstützen“, so Peter Schroff von BMC. „Grundsätzlich sollte dabei weniger die eingesetzte Technologie im Vordergrund stehen, sondern der digitale Service, der angefragt wird, das heißt letztlich die Aufgabenstellung, die der Endnutzer hat.“ Beispiele für App-Stores, die sowohl mobile als auch Desktop-Systeme unterstützen, sind unter anderem BMC MyIT ServiceBroker und Flexera App Portal.
Unternehmen, die vorzugsweise Enterprise-App-Stores für mobile Anwendungen bereitstellen möchten, können auf die Lösungen von Anbietern wie MobileIron, Citrix, Good Technology (jetzt Teil von Blackberry) und AirWatch zurückgreifen. Vor allem Anwender, die nicht über Ressourcen für die Anpassung von Apps verfügen, haben dabei die Möglichkeit, vorkonfigurierte Apps von diesen Anbietern für die entsprechenden Mobilplattformen zu beziehen und damit den App-Store zu bestücken. Solche Apps stammen von ISVs (Independent Software Vendors).
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