Digitale Kompetenzen für die Mitarbeiter

Portfolio-Analyse als Basis

von - 05.02.2021
Auch Herbert Stauffer, Senior Analyst Data & Analytics sowie Geschäftsführer beim Beratungs- und Forschungsinstitut BARC Schweiz, empfiehlt Firmen, Weiterbildung in ihrer Strategie, ihrer Organisation und ihrem Führungskonzept zu verankern: „Unternehmen können Weiterbildung anhand ihres Service-Portfolios gut steuern, ohne sich zu verzetteln. Dies umfasst aktuelle und in die Zukunft gerichtete Leistungen, die sogenannte Innovations-Pipeline. Das Service-Portfolio schafft die Grundlage für die Weiterentwicklung, etwa in Richtung datenbasiertes Unternehmen. Daraus ergeben sich die Anforderungen an heutige und künftige Skills der Mitarbeiter.“
Firmen sollten laut Herbert Stauffer auch an Redundanzen denken, um etwa Spezialisten im Urlaub vertreten zu können, oder damit entsprechendes Know-how weiterhin im Unternehmen bleibt, wenn diese zu einem anderen Arbeitgeber wechseln. In der IT-Landschaft sieht er einige grundsätzliche Veränderungen, die auch bei IT-Experten einen hohen Bedarf an Weiterbildung schaffen. Dazu zählt er das Zusammenwachsen von IT-Entwicklung und IT-Betrieb durch Dev­Ops oder den Verlust von Tätigkeiten in firmeninternen Rechenzen­tren durch die zunehmende Verlagerung von Workloads in die Cloud. „Die klassischen Systemadministratoren müssen umlernen. Sie benötigen jetzt mehr Skills in Bereichen wie IT-Architektur und Orchestrierung von Services“, so Stauffer weiter. „Zudem sinkt der Bedarf an Tool-Experten, die gut programmieren können. In der IT sind verstärkt Leute mit Geschäftsprozess-Know-how gefragt, die Fachabteilungen beraten können. Hier geht es auch darum, Ängste und Bedenken gegenüber Veränderungen zu überwinden. Damit sind wir beim Thema Mindset.“

Schwerpunkt Datenkompetenz

Das Analystenhaus BARC geht davon aus, dass Firmen künftig immer stärker datengetrieben sein werden und dafür neben technischen Kompetenzen auch methodische und strategische Fähigkeiten benötigen. Daher hat das Unternehmen im November 2020 sein Weiterbildungsangebot erweitert und unter der Dachmarke „BARC Academy“ gebündelt. Schwerpunkte sind Daten & Analytics sowie Digital Workplace. Experten und Analysten von BARC vermitteln das nötige praktische und theoretische Wissen, damit Unternehmen erfolgreich datenbasiert arbeiten können.
Die Schulungen bewegen sich rund um Data, BI, Analytics, ECM, CRM sowie ERP. So gibt es beispielsweise Online-Seminare zu Themen wie Data Cataloging, ECM und digitales Arbeiten, BI- und Datenstrategie, Software-Werkzeuge für Reporting oder Data Science für Business Analysts. Bis zu Beginn der Corona-Pandemie waren die Seminare reine Präsenzveranstaltungen, oft auch im Rahmen von BARC-Konferenzen und -Tagungen beziehungsweise als Inhouse-Seminare bei Unternehmen. Seit Covid-19 gibt es auch Online-Seminare.
Regina Schmidt
Regina Schmidt
Communications Managerin bei BARC
www.barc.de
Foto: BARC
„Bei Online-Seminaren geht es nicht nur um Frontalunterricht, sondern auch darum, interaktive Elemente wie Diskussionen, praktische Vertiefungen oder Fragerunden zu integrieren. Daher gab es Methoden-Schulungen für die Trainer.“
„Bei Online-Seminaren geht es nicht nur um Frontalunterricht, sondern auch darum, interaktive Elemente wie Diskussionen, praktische Vertiefungen oder Fragerunden zu integrieren. Wir haben die Teilnehmerzahlen auf maximal 20 Leute begrenzt und die Seminare auf halbe Tage gesplittet, um online die Aufmerksamkeit zu erhalten. Zudem gab es Methodenschulungen für die Trainer“, erklärt Regina Schmidt, Communications Managerin bei BARC und an der Konzeption der BARC Academy beteiligt. BARC entwickelt die Seminare permanent weiter. Oft wandern dabei die Themen aus dem Research nach künftigen Trends in die Praxis der Beratung und dann in die Inhalte der Weiterbildungskurse.
Der Weg zum passenden E-Learning-Angebot
Um die passende E-Learning-Lösung zu finden, sollten Firmen zunächst die Themen zusammenstellen, bei denen aktuell und in naher Zukunft, mittel- oder langfristig Weiterbildungsbedarf besteht. Dann geht es an die Kriterien, die eine E-Learning-Lösung erfüllen muss. Das können Punkte sein wie „E-Learning passt in Arbeitsalltag“, „Kurse sollen auf Smartphone bearbeitet werden können“, „E-Learning soll Spaß machen“, „Budget muss eingehalten werden“.  
Bei der Auswahl der Anbieter sollte geprüft werden, ob eine standardisierte oder eine maßgeschneiderte Lösung benötigt wird. Zudem sollte das Angebot die Themenbedarfe abdecken und die ausgewählten Kriterien erfüllen. Empfehlenswert ist auch der Austausch mit Referenzkunden. Im Gespräch mit dem potenziellen Anbieter können Firmen schließlich herausfinden, inwiefern dieser ihre Bedarfe, Kriterien und Themen abdeckt. Außerdem wird klar, welche Kosten zu erwarten sind. Sehr wichtig ist es, die Angebote selbst zu testen. Dazu halten Anbieter normalerweise kostenlose Demo-Zugänge oder Beispielkurse für Inte­ressenten bereit.
Laut KOFA lassen sich E-Learning-Anbieter grob in folgende drei Kategorien aufteilen:
Standardisierte Angebote: Bei den standardisierten Angeboten sind Inhalte, Methoden und Gestaltung der Lerneinheiten bereits festgelegt. Individuelle Bedarfe werden hier nicht berücksichtigt. Der Vorteil: Mitarbeiter können unmittelbar mit der Weiterbildung beginnen. 
Mischung standardisiert/maßgeschneidert: Anbieter, die sowohl über standardisierte E-Learnings verfügen als auch speziell zugeschnittene Inhalte für Unternehmen erstellen. 
Fullservice-Anbieter: Sie erstellen in enger Abstimmung mit dem Auftraggeber individuelle E-Learnings, die auf dessen inhaltliche, methodische und gestalterische Anforderungen abgestimmt sind. Allerdings bedeutet das einen hohen Aufwand in der Begleitung der Produktion und vergleichsweise hohe Kosten.
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