Augmented Reality - Die Welt ist nicht genug

AR gepaart mit KI

von - 24.02.2020
Unternehmen mit AR
(Quelle: Capgemini )
Naheliegend ist die wachsende Bedeutung von KI für AR-Anwendungen. „Die beiden Technologien lassen sich auf vielen Ebenen kombinieren“, ist Simon Bender überzeugt. „Beispielsweise kann die Umgebungserkennung verbessert werden, wodurch sich die AR-Elemente besser und realistischer platzieren lassen, oder es kann eine Objekterkennung durchgeführt werden, um Zu­satz­­inhalte bereitzustellen.“ Ein weiteres Anwendungsgebiet seien digitale Assistenten, die den Kontext der aktuellen Handlung verstehen, oder Ansätze zur Mensch-Maschine-Interaktion mit teilautonomen Robotik-Systemen.
Auch Michael Zawrel sieht gute Gründe für ein Zusammenspiel. „Künstliche Intelligenz ist ein fundamentaler Bestandteil von Mixed Reality. Für intuitive Interaktionen in der gemischten Realität setzt Microsofts HoloLens 2 auf die KI-Fähigkeiten der Cloud-Plattform Azure und nutzt zahlreiche Sensoren und spezielle Tracking-Systeme.“ So messe ein Hand-Tracking-System die individuelle Form der Hände und ermögliche so eine präzise Bedienung. Eye-Tracking erlaube, den individuellen Abstand zwischen den Pupillenmittelpunkten zu messen, der beeinflusse, wie eine Person nahe oder ferne Objekte sieht. „Auf Basis eines KI-Algorithmus werden dann personalisierte 3D-Modelle an die Hände und Augen des Nutzers angepasst, wodurch das exakte Interagieren und Manipulieren von Hologrammen möglich wird. Die entsprechenden KI-Technologien laufen lokal auf der HoloLens 2 und werden als Perception AI bezeichnet, da sie der instinktiven Wahrnehmung und Aktivität des menschlichen Gehirns entsprechen.“ Gerade im kognitiven Bereich, etwa bei der Objekt-, Sprach- oder auch der Gesichtserkennung, sei KI elementar.
Michael Zawrel
Michael Zawrel
Senior Product Manager Mixed Reality &
HoloLens Germany
www.microsoft.de
Foto: Microsoft
„Das Potenzial ist gewaltig.“
Objekterkennung ist auch für Andreas Haizmann ein Einsatzgebiet für das Zusammenwirken von KI und AR: „Am einfachsten vorstellbar ist das vor allem beim visuellen Austausch von Informationen im Kontext der Umgebung. Mit Hilfe von KI könnte eine AR-Anwendung relevante Objekte in der Umgebung erkennen, hervorheben und dem Nutzer entsprechende Informationen zur Verfügung stellen.“ Das könne viele Formen annehmen, etwa „Das hier ist die Schraube, die Sie als Nächstes benötigen“, oder, etwas banaler, „In diese Buchse an deinem Router musst du das Netzwerkkabel einstecken“.

Hersteller

Produkt

Betriebssystem

Dimension

Beschreibung

Preis

Digilens

Crystal

Kein OS

2D

Ohne Rahmen und ohne CPU, daher sehr leicht; erfordert Anbindung an Smartphone

500 Dollar

Epson

Moverio

Android-basiert

2D

Lässt sich mit Drohnen koppeln; Anwendungen wie Fotokontrollen und Luftinspektionen für Architektur, Bauwesen oder Sicherheit

700 Dollar

Google

Google Glass Enterprise Edition 2

Android

2D

Leicht; USB-Type-C-Schnittstelle; schneller Qualcomm-Snapdragon-XR1-Prozessor; integrierte sprachgesteuerte KI

1.000 Dollar

Magic Leap

Magic Leap One

Lumin OS (Linux)

3D

Rechner-Hardware und Akku extern; 50 Grad Sichtfeld in der Diagonalen; Steuerung über Handgesten oder Controller

2.300 Dollar

Metavision

Meta 2

Proprietär

3D

Die gebogene Front führt zu einem großen Field of View, die Welt im Hintergrund erscheint aber nicht mehr natürlich; erfordert PC-Anbindung

1.500 Dollar

Microsoft

HoloLens 2

Windows

3D

Großes Field of View (43 Grad horizontal, 29 Grad vertikal); Auflösung: 47 Pixel/Grad; Augen- und Hand-Tracking; Stand-alone-Gerät

3.500 Dollar

Optinvent

Ora-2

Android

2D

Google-Glass-Klon aus Frankreich; bewegliche Projektor-Einheit; AR-Overlays nur einäugig

700 Dollar

ThirdEye Gen

X2

Android

3D

Eigene Tracking-Technologie namens VisionEye; mit 170 Gramm recht leicht; 42 Grad horizontaler Blickwinkel

1.950 Dollar

Vuzix

Blade

Android

2D

Eingebautes Alexa; leicht; versteht sich eher als Smartphone-Erweiterung; nur 19 Grad diagonales Sichtfeld

1.000 Dollar

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