Thin Clients als smarte PCs für die Cloud-Ära

Vom Thin Client zum Zero Client

von - 27.12.2018
Ein Thin Client ist in der Regel mit einem eigenen Betriebssystem ausgestattet, meist mit einer speziellen Embedded-Version auf Linux- oder Windows-Basis wie Windows 10 IoT. Nach der Anmeldung am Desktop haben Anwender je nach Berechtigung oder Gruppenzugehörigkeit dann Zugriff auf bestimmte Anwendungen. Sie entstammen gewöhnlich einem Set vorinstallierter Applikationen und werden auch direkt auf dem Gerät verwaltet.
Im Gegensatz zu einem Thin Client befindet sich auf einem Zero Client keine Software. Nach dem Einschalten müssen Anwendungen genauso wie das Betriebssystem erst vom Server angefordert werden. Damit sind Zero Clients zwar besonders schlanke und manipulationssichere Systeme, jedoch komplett abhängig von der Managementlösung, die der jeweilige Hersteller dafür vorgesehen hat.
Anders die Thin Clients: Hier liegt die Kontrolle darüber, mit welchem Managementsystem sie serverseitig verwaltet werden sollen, beim Unternehmen statt beim Hersteller.
Die Unterscheidung zwischen Thin Client und Zero Client ist jedoch nicht immer eindeutig. Einmal deshalb, weil die durch die beiden Geräteklassen vermittelte Benutzererfahrung aufgrund zunehmend leistungsstärkerer Hardware mittlerweile praktisch als gleichwertig anzusehen ist, weshalb manche Anbieter beide Bezeichnungen auch synonym verwenden. Andererseits zeigen Produkte wie der Igel-UD-Pocket- oder der Toshiba-Mobile-Zero-Client, dass die Grenzen zwischen beiden Produktgruppen mitunter so weit verschwimmen, dass eine klare Trennung schwerfällt oder letztlich auch hinfällig wird.
Alternativen zu den typischerweise auf Intel- oder AMD-Basis aufgesetzten Thin und Zero Clients sind Geräte wie das Google Chromebook oder der Raspberry Pi. Beide bieten ähnliche Funktionalitäten zu teilweise deutlich niedrigeren Preisen, haben bei den Managementfunktionen und der Auswahl an Applikationen aber das Nachsehen, weil die überwiegend für die Windows- und Linux-Welt zur Verfügung stehen. Für den Raspberry Pi spricht seine ARM-Systemarchitektur, womit der Kleinstrechner besser vor Angriffen über Sicherheits­lücken wie Spectre oder Meltdown geschützt ist als die Prozessoren von AMD oder Intel, die typischen Hardware-Zutaten von Thin beziehungsweise Zero Clients.
Im Folgenden stellt com! professional einige interessante Thin Clients für den Unternehmenseinsatz vor.
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