Sprache oder Display - Neue Wege fürs Marketing

Display ist nicht wegzudenken

von - 20.12.2018
Cicret Videoscreenshots
Noch in der Crowdfunding-Phase: Dieses Armband projiziert den Smartphone-Screen auf den Oberarm des Nutzers - bei Bedarf auch unter der Dusche.
Die Anbieter sprachgesteuerter Hardware sind deshalb bereits dabei, den Pfad des „Voice only“ wieder zu verlassen. Längst hat Amazon mit Echo Spot und Echo Show zwei Geräte mit Display im Sortiment. Google hat seine Home-Technik an Hersteller wie Lenovo, LG und JBL lizenziert, die jetzt sogenannte Smart Displays auf den Markt bringen. Etwas anderes wäre für den Mutterkonzern von Youtube auch nicht besonders clever.
Derweil wird in Forschungsunternehmen rund um die Welt an völlig neuen Ein- und Ausgabetechniken gearbeitet. So könnte in Zukunft ein unauffälliger Ring am Finger des Nutzers alle möglichen Daten über ihn sammeln und damit auf ihn zugeschnittene Services möglich machen. Im abgespeckter Form gibt es so etwas schon längst zu kaufen: Ringe mit eingelassenen RFID-Chips können ihrem Träger als Schlüssel dienen.
Einen deutlichen Schritt weiter geht das Team von Basis Neuro. Es entwickelt eine Software-Plattform, mit der der Nutzer mit seinen Hirnströmen Computersysteme steuern kann. Dazu gehört ein Headset, das die Impulse an der Kopfhaut abnimmt. Frühe Prototypen sahen aus wie medizinische Forschungsgeräte, inzwischen gibt es Entwürfe, die Menschen mit längeren Haaren vermutlich ganz unbemerkt tragen könnten. Das Endprodukt ist dann nicht viel mehr als eine Haarspange - mit Sensoren an den Schläfenknochen.
NFC Digital Ring
Schlüssel am Finger: Ring mit eingebautem RFID-Chip.
Auf der Ausgabeseite arbeiten die Forscher an etwas, was interessierten Zuschauern spätestens seit der Premiere von Star Wars vor 41 Jahren geläufig ist: holografische Darstellungen, die vor dem Nutzer in der Luft schweben. Einige bisher bereits verfügbare Systeme arbeiten mit Wasserdampf, der einen Nebel erzeugt, in den Laser das Bild hineinprojizieren - für den Massenmarkt sicherlich ungeeignet.
Einen völlig anderen Weg geht das Crowdfunding-Projekt Cicret. Es besteht aus einem Armband, das dem Nutzer den Bildschirminhalt seines Smartphones auf seinen Oberarm projiziert - bei Bedarf auch unter der Dusche.
Was bleibt, ist die Frage, wie sich die Innovationen refinanzieren lassen. Der Erfolg des iPhones basiert nicht nur auf dem Kaufpreis des Geräts, sondern auf den Geschäftsmodellen, die es ermöglicht. Das weiß Amazon auch. Der Preis, den der Online-Riese für einen Echo-Lautsprecher verlangt, ist kaum mehr als kostendeckend. Dafür verleitet der Kauf den Kunden dazu, ein Prime-Abo abzuschließen - und das ist viel mehr wert.
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