So haben Sie Ihre Cloud-Lizenzen im Griff

Im Gespräch mit Erol Anil, Geschäftsführer von Sycor IQ Solutions

von - 18.04.2018
Erol Anil
Erol Anil: Geschäftsführer von Sycor IQ Solutions
Die digitale Transformation wirft neue Fragen rund um das Software Asset Management auf. Erol Anil, Geschäftsführer des IT-Dienstleisters Sycor IQ Solutions, geht auf einige zentrale Punkte ein, die bei der Nutzung von Cloud-Services zu beachten sind.
com! professional: Kann ich durch die Umstellung auf Cloud-Lizenzangebote meine Kosten reduzieren?
Erol Anil: Hier muss man aufpassen. Wer billig kauft, zahlt am Ende oft mehr oder kauft alles noch einmal. Vor allen bei den eingeräumten Nutzungsrechten muss man immer ganz genau hinsehen. Beispielsweise gibt es hier in der Regel keine Downgrade-Rechte – aber vor allem auch Einschränkungen bei hybriden Szenarien oder virtualisierten Umgebungen. Bei einer falschen Entscheidung riskieren Nutzer, dass etwas nicht lizenziert ist oder gar nicht erst läuft.
Man kann durchaus Geld sparen, wenn man sich auf die neuen Möglichkeiten einlässt. Das wird dann jedoch in der Regel nicht weniger kosten, sondern eher für das gleiche Geld wie bisher mehr bieten.
com! professional: Wie schaffe ich es, dass die IT-Abteilung sich nicht gegen die Cloud sperrt?
Anil: Auf keinen Fall sollten Sie Ihre IT-Abteilung umgehen, sondern diese aktiv in die Entscheidung einbinden. Alles andere ist unserer Meinung nach höchst bedenklich, wenn nicht sogar fahrlässig. Jahrelange Erfahrung, der Blick auf das ganze Unternehmen und auch über den Tellerrand hinaus sowie meist sehr komplexe Datenschutz- und Datensicherheitskonzepte können hier ausgehebelt werden – mit fatalen Folgen.
Es kann nicht das Ziel sein, die Beschaffung und Verwaltung der IT-Services zu dezentralisieren. Vielmehr sollten Sie mit den IT-Verantwortlichen über deren möglicherweise berechtigte Bedenken ergebnisoffen diskutieren und diese gemeinsam ausräumen.
com! professional: Bin ich durch die Einführung von Cloud-Technologien automatisch immer richtig lizenziert?
Anil: In der Regel führt niemand Cloud-Services nur aus dem Grund ein, um sich den Aufwand für ein Software Asset Management zu sparen. Zumindest wäre das sicherlich nicht empfehlenswert. Denn Cloud-Services machen gerade in hybriden Szenarien die Thematik noch komplexer.
Umso wichtiger ist es, dass zentral gesteuert und ermittelt wird, welche Lösung zu welchem Anwender passt, ob eine Software standardisiert wird und an welchen Stellen Sie für Lizenzen oder Abos ohne produktiven Nutzen bezahlen. Denn Software Asset Management ist deutlich mehr als nur „Messen, Zählen, Wiegen“.
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