Das selbstfahrende Rechenzentrum

Autonomous Data Center

von - 14.04.2020
Status von Software-defined Infrastrukture
Bereits im Einsatz: Software-definierte Infrastrutkuren werden schon von mehr als einem Viertel der deutschen Unternehmen genutzt.
(Quelle: IDC, 2019 (n = 2010) )
Der Hardware- und Speicher-Hersteller Dell Technologies und der Netzwerkspezialist Extreme Networks wiederum wollen den Gedanken des autonomen Rechenzentrums oder gar des autonomen Unternehmens in die Tat umsetzen.
Dell hat mit PowerOne ein All-in-One-System für das Rechenzentrum entwickelt. Die konvergente Infrastruktur stellt Rechenleistung, Speicherkomponenten und Netzwerksysteme bereit. Eine neu entwickelte, API-basierte Management-Software hilft dem Administrator dabei, sämtliche Abläufe innerhalb dieser All-in-One-Lösung zu automatisieren. Mit einem der nächsten Releases soll Dells PowerOne darüber hinaus die Möglichkeit erhalten, über APIs Infrastrukturkomponenten autonom bereitzustellen oder zu modifizieren.
Ein Beispiel: Eine Datenbank oder eine Software für die Lagerverwaltung benötigt für einen erhöhten Abverkauf zum Quartalsende mehr Performance und Kapazität. Die Anwendung nutzt Algorithmen für Künstliche Intelligenz beziehungsweise Machine Learning, um diesen Mehrbedarf automatisch zu ermitteln. Anschließend sendet sie über die Anwendungsschnittstelle an Power­One einen entsprechenden Befehl, der im Hintergrund die Storage-Einheiten erweitert, neue Server bereitstellt und die notwendigen Netzwerk-Ports hinzufügt.
Das Unternehmen Extreme Networks setzt bei seinem Konzept eines Autonomous Enterprise auf eine sogenannte Netzwerk-Fabric. Das Kennzeichen einer solchen Fabric ist eine flache, maschenförmige Struktur, keine hierarchische Netzwerk-Infrastruktur mit Core-, Aggregation- und Edge-Switches.
Der Software-basierte Ansatz von Extreme ermöglicht es, Ressourcen im Rechenzentrum automatisch zur Verfügung zu stellen.
„Entsprechende Router und Switches lassen sich bei­spielsweise innerhalb von Sekunden konfigurieren“, erklärt Extreme-Networks-Manager Andreas Livert. „Das Ziel ist, dass die Netzwerktechnologie autonom Aufgaben sowohl im Bereich Administration als auch im Bereich IT-Sicherheit übernimmt. KI sorgt zudem dafür, dass das autonome Netz dazulernt und seine Fähigkeiten kontinuierlich steigert.“
Das entlastet die IT-Teams in Unternehmen. Diese müssen sich laut Livert so nicht mehr ständig mit der Fehleranalyse oder dem laufenden Betrieb des Netzwerks beschäftigen, sondern haben mehr Zeit, den Mitarbeitern Netzwerk-Ser­vices zur Verfügung zu stellen.
Extreme Networks spricht mit seinem Konzept nicht nur Unternehmen an, sondern auch öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Kliniken und Behörden, also Organisationen, die in der Regel eher knapp bei Kasse sind. Sie könnten mit der Lösung von Extreme Networks die bereits vorhandene
IT-Infrastruktur weiterhin nutzen und sich dennoch die notwendigen Freiräume für ihre Digitalisierungsvorhaben verschaffen.
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