Konvergente Systeme verändern die Rechenzentren

Bindung an einen Hersteller konvergenter Systeme

von - 16.03.2016
Die Gefahr, dass sich Nutzer durch den Einsatz eines (hyper-)konvergenten Systems an einen Anbieter binden (Vendor-Lock-in), sieht VCE-Manager Volker Wenzel nicht gegeben: ­„In einer hoch virtualisierten Umgebung haben die Nutzer zum einen die Wahl zwischen mehreren Hypervisors, auf denen Betriebssysteme, Anwendungen und Workloads laufen. Zudem laufen die Hypervisors auf Standard-x86-Hardware.“
Volker Wenzel
Manager Presales Germany bei VCE
www.vce.com
„Eine konvergente Lösung vereinfacht den Einsatz und Betrieb der IT-Infrastruktur. Dadurch können Anwender Projekte schneller umsetzen, und das bei einer höheren Performance und geringeren Gesamtbetriebskosten.“
Auch bei den Storage-Komponenten habe der Anwender dank Virtualisierung die Wahl zwischen unterschiedlichen Speichertypen, etwa auf Block-, Datei oder Objekt-Ebene. „Der Nutzer hat somit vielfältige Entscheidungsmöglichkeiten, um eine Lock-in-Situation zu vermeiden.“
Dennoch ist davon auszugehen, dass gerade in kleinen und mittelständischen Unternehmen die Wahl des Lieferanten eines konvergenten oder hyperkonvergenten Systems eine bindende Wirkung hat. Denn nach einigen Monaten die IT-Infrastruktur erneut umzubauen und auf einen anderen Anbieter zu setzen, kann sich so gut wie kein Unternehmen leisten.
Typische Einsatzfelder
Zu den typischen Anwendungsfeldern von Converged und Hyperconverged Systems zählen:
  • Die Konsolidierung der IT-Infrastruktur, etwa um die Betriebskosten zu senken und das Rechenzentrum flexibler zu machen.
     
  • Die Versorgung von Außenstellen eines Unternehmens mit einem kompakten Mini-Rechenzentrum vor Ort. Dies ist nach Angaben von David Hughes, CEO und Gründer von Silver Peak, einem Anbieter von Breitband-Internet-WAN-Lösungen, ein zentraler Anwendungsfall: „Hyperkonvergente Systeme eignen sich vor allem für den Einsatz in Niederlassungen. Dort machen sie eine komplexe IT-Infrastruktur überflüssig“.
     
  • Das Bereitstellen von virtualisierten Desktops (VDI, Vir­tual Desktop Infrastructure). Dieses Einsatzfeld wird an Bedeutung gewinnen, weil immer mehr Mitarbeiter vom Homeoffice oder anderen Standorten aus auf IT-Dienste im Rechenzentrum zugreifen.
     
  • Das Replizieren von Daten zwischen Rechenzentren, etwa dem Unternehmens-Datacenter und einem Rechenzen­trum in einer Cloud. Compliance-Vorgaben und die wachsende Abhängigkeit der Unternehmen von IT-Diensten machen diese Vorsichtsmaßnahme unumgänglich. Der Ausfall zentraler IT-Systeme darf nicht dazu führen, dass Geschäftsprozesse leiden oder Anwendungen nicht zur Verfügung stehen.
Allerdings scheint der deutsche Mittelstand derzeit zumindest dem Thema hyperkonvergente Systeme noch mit Zurückhaltung zu begegnen: „Der Mittelstand hat hyper­konvergente Infrastrukturen bereits wahrgenommen“, sagt Maximilian Hille von Crisp Research. „Dennoch ist der Einsatzgrad mit 2 Prozent noch gering. Immerhin planen bereits 19 Prozent der IT-Entscheider den Einsatz solcher Systeme.“
Verwandte Themen