Konvergente Systeme verändern die Rechenzentren
Bindung an einen Hersteller konvergenter Systeme
von Bernd Reder - 16.03.2016
Die Gefahr, dass sich Nutzer durch den Einsatz eines (hyper-)konvergenten Systems an einen Anbieter binden (Vendor-Lock-in), sieht VCE-Manager Volker Wenzel nicht gegeben: „In einer hoch virtualisierten Umgebung haben die Nutzer zum einen die Wahl zwischen mehreren Hypervisors, auf denen Betriebssysteme, Anwendungen und Workloads laufen. Zudem laufen die Hypervisors auf Standard-x86-Hardware.“
Auch bei den Storage-Komponenten habe der Anwender dank Virtualisierung die Wahl zwischen unterschiedlichen Speichertypen, etwa auf Block-, Datei oder Objekt-Ebene. „Der Nutzer hat somit vielfältige Entscheidungsmöglichkeiten, um eine Lock-in-Situation zu vermeiden.“
Dennoch ist davon auszugehen, dass gerade in kleinen und mittelständischen Unternehmen die Wahl des Lieferanten eines konvergenten oder hyperkonvergenten Systems eine bindende Wirkung hat. Denn nach einigen Monaten die IT-Infrastruktur erneut umzubauen und auf einen anderen Anbieter zu setzen, kann sich so gut wie kein Unternehmen leisten.
Allerdings scheint der deutsche Mittelstand derzeit zumindest dem Thema hyperkonvergente Systeme noch mit Zurückhaltung zu begegnen: „Der Mittelstand hat hyperkonvergente Infrastrukturen bereits wahrgenommen“, sagt Maximilian Hille von Crisp Research. „Dennoch ist der Einsatzgrad mit 2 Prozent noch gering. Immerhin planen bereits 19 Prozent der IT-Entscheider den Einsatz solcher Systeme.“