Konvergente Systeme verändern die Rechenzentren

Geringere Komplexität, einfachere Konfiguration

von - 16.03.2016
Für den Einsatz von integrierten Systemen sprechen mehrere Gründe. „Der Wunsch, die Komplexität im Rechenzentrum zu reduzieren und das Management zu vereinfachen, wird durch Converged Systems bestens erfüllt und durch Hyperconverged Infrastructures auf ein neues Niveau gehoben“, sagt beispielsweise Maik Hähnel, Bereichsleiter Enterprise & IT Architektur beim Systemhaus Fritz & Macziol. „Die Grenzen zwischen Servern, Netzwerk und Storage verschwimmen immer mehr. Je nachdem, worauf ich als Kunde den Fokus lege, wähle ich die passende Lösung aus.“
Volker Wenzel
Volker Wenzel
Manager Presales Germany bei VCE
www.vce.com
„Die Entscheidungskriterien für den Einsatz von Converged Systems sind vielfältig und betreffen nahezu alle Anwendergruppen in Unternehmen. Positive Effekte lassen sich für mittelständische Unternehmen genauso erzielen wie für global agierende Konzerne.“
Eine geringere Komplexität und ein einfacheres Management schlagen sich auch in geringeren Betriebskosten nieder. Pauschale Angaben zu den Einsparungen sind allerdings wenig hilfreich. Der Grund: Je nach Ausführung einer konvergenten Infrastruktur und deren Verwendungszweck fallen unterschiedliche Kosten an. VCE, ein Anbieter von konvergenten Systemen auf Basis von Komponenten von EMC und Cisco, gibt an, dass Kunden nach der Einführung von Vblock-Systemen 41 Prozent weniger Zeit für die Wartung der IT-Umgebung aufwenden mussten. Zudem stieg die Zahl der Applikationen, die Nutzer von VCE-Systemen im eigenen Haus entwickelten, um den Faktor 4,6.
HP Enterprise (HPE) hat die Beratungsgesellschaft IDC mit einer Kosten-Nutzen-Analyse von konvergenter Infrastruktur beauftragt. Demnach reduziert sich der Zeitraum, bis ein Datacenter eine neue Applikation bereitstellen kann, von 50 auf 21,5 Tage, wenn eine Converged Infrastructure (CI) vorhanden ist. Zudem sinken die Ausfallzeiten von IT-Services pro Nutzer von rund 17 Stunden im Jahr auf 5 Stunden. Vorteile sind laut IDC auch bei den jährlichen IT-Kosten pro Nutzer zu verzeichnen: Sie lassen sich von rund 5300 Dollar auf 2500 Dollar redu­zieren.

Einfachere Konfiguration

Ein Grund für die niedrigeren Kosten ist, dass die Anwender konvergente Systeme als vorkonfigurierte Komplettsysteme oder Appliances beziehen können. Den Zusammenbau, das Testen und die Basiseinstellungen nimmt der Hersteller oder einer seiner Systemhauspartner vor. Der Nutzer muss die Systeme nur in ein Rack in seinem Server-Raum oder Rechenzentrum packen. Allerdings steckt der Teufel bekanntlich im Detail. In Online-Foren sind durchaus kritische Kommentare von Nutzern solcher Appliances nachzulesen. Ein heikler Punkt ist offenkundig die Einbindung solcher Systeme in eine bestehende IT-Infrastruktur.
Maik Hähnel
Maik Hähnel
Bereichsleiter Enterprise & IT Architektur beim Systemhaus Fritz & Macziol
www.fum.de
„Eine hoch verfügbare und leistungsstarke Hardware ist zwar immer noch die Basis eines Rechenzentrums. Es ist jedoch die Software, der die Zukunft gehört.“
Dennoch überwiegen die positiven Stimmen. „Der größte Vorteil beim Einsatz konvergenter Systeme liegt darin, dass ein umfassender Nutzen der Investitionen ermöglicht wird, der die Abläufe des IT-Betriebs und die daraus resultierenden Ergebnisse nachhaltig positiv beeinflusst“, betont denn auch Volker Wenzel, Manager Presales Germany VCE (siehe nächsten Abschnitt). „Als weiteren Vorteil sehe ich die Stärkung der Innnovationskraft der IT.“ Gerade der letztgenannte Punkt gewinnt zunehmend an Bedeutung. Im Rahmen der digitalen Transformation von Geschäftsmodellen und entsprechenden Prozessen wächst die IT-Abteilung immer stärker in die Rolle eines Business-Enablers. Das heißt, sie schafft die Voraussetzungen dafür, dass ein Unternehmen neue Produkte und Kundenservices anbieten kann.
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