Was 2023 wichtig wird

New Work & HR

von - 20.03.2023
Der von der Pandemie getriebene Trend New Work beeinflusst für viele Experten auch 2023 den Arbeitsalltag. Gregor Knipper, Vice President beim Collaboration-Spezialisten Jabra, sieht für 2023 den „Wandel zum Superbüro“ voraus. Für Arbeitnehmer stehe aktuell die Suche nach einer als echt erlebten Zusammenarbeit im Vordergrund. „2023 wird es deshalb eine Verlagerung von aufgabenorientierten zu interaktions­orientierten Arbeitsräumen geben. Das bedeutet, dass Immobilienflächen abgebaut werden zugunsten von konzentrierteren und zweckmäßigeren Büros mit Technologien, die es den Menschen ermöglichen, authentische Interaktionen mit all ihren Kolleg:innen zu erleben – egal, von wo sie arbeiten“, so Knipper. Er fordert zudem: „Im kommenden Jahr müssen Unternehmen den Fokus auf ihre Mitarbeiter:innen legen.“ Mit den richtigen digitalen Tools und Strategien könnten sie eine Kultur erschaffen, die Mitarbeiter dazu motiviere, langfristig Teil des Unternehmens zu sein.
Carl Hoffmann
COO bei Clever Connect
Foto: Clever Connect
„Durch Automatisierung zeitraubender und wiederkehrender Tätigkeiten können der Recruiting-Prozess deutlich beschleunigt, die Candidate-Experience verbessert und für Recruiter:innen Kapazitäten geschaffen werden.“

Technikgestütztes Recruiting

Ähnlich postuliert Carl Hoffmann, COO von Clever Connect, dass HR 2023 „zur Top-Priorität für Unternehmen“ wird. Der Spezialist für cloudbasiertes Recruiting empfiehlt, in proaktives Recruiting, Talent-Pools und Infrastruktur für individuelle Candidate-Journeys zu investieren. Smarte Karriereseiten mit personalisierten Infos, Employer-Branding mit Botschafterprogrammen oder Recruiting über Mitarbeiterempfehlungen seien wichtige Ansätze.
Zudem sieht Hoffmann eine bessere technologische Unterstützung von HR- und Recruiting-Verantwortlichen als strategisches Muss an: „Durch die Automatisierung zeitraubender und wiederkehrender Tätigkeiten können der Recruiting-Prozess deutlich beschleunigt, die Candidate-Experience verbessert und vor allem für Recruiter:innen Kapazitäten geschafft werden, damit sie sich auf wichtige, mehrwertbringende Tätigkeiten wie Kontaktpflege und Active Sourcing konzentrieren können.“
In diese Richtung denkt auch Genesys, ein Cloud-Anbieter für die Orchestrierung von Kundenerlebnissen. Die Kernthese seiner Prognose für das Jahr 2023 lautet: „Die Zukunft ist geprägt von langfristigem, branchenübergreifendem Arbeitskräftemangel – und Automatisierung.“ Das werde zu einer verstärkten digitalen Automatisierung führen.
Gregor Knipper
Vice President und Managing Director bei Jabra
Foto: Jabra
„Im Jahr 2023 wird es eine Verlagerung von aufgabenorientierten zu interaktionsorientierten Arbeits­räumen geben.“
Das Wachstum digitaler Kanäle hat laut Genesys aber auch eine Kehrseite: Die Unternehmen müssten deshalb eine größere Anzahl an Kundeninteraktionen bewältigen, ohne allerdings ihre Mitarbeiterzahl erhöhen zu können. Die Automatisierung werde folglich nicht mehr als Feind betrachtet, der Mitarbeiter ersetze, sondern dabei helfen, die zusätzliche Arbeitslast zu stemmen, so das Genesys-Paper. Außerdem erklärt Genesys: „Das Wohlbefinden der Mitarbeiter wird zum obersten Anliegen für Customer-Experience-Teams“. Unternehmen müssten das Mitarbeitererlebnis genauso gründlich überdenken wie sie das Kundenerlebnis neugestaltet hätten.
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