Was 2023 wichtig wird

Cloud-Computing

von - 20.03.2023
Beim Cloud-Computing heben mehrere Auguren den Kostenfaktor hervor. Bei Dell etwa heißt es hinsichtlich der vier IT-Themen, die 2023 bestimmen werden: „Ohne Transparenz tappen Unternehmen in die Kostenfalle. (...) Auch Cloud-Computing belastet das IT-Budget – manchmal sogar mehr als gedacht.“ Das passiere vor allem dann, wenn die Services nicht von Beginn an passend konzipiert, geplant und umgesetzt würden.
Auch Ralf Baumann, Country Manager Germany bei Veritas, erklärt in den „Tech-Trends 2023“ gleich zu Beginn: „Cloud-Budgets werden genauer überprüft.“ Laut einer Veritas-Studie geben 93 Prozent der Firmen zu viel Geld für die Cloud aus. Sie sollen die Budgets im Schnitt um 47 Prozent überschreiten. Da die Datenmenge von Jahr zu Jahr zunehme, würden auch die Kosten für die Speicherung in der Cloud steigen und das sei für die IT-Teams immer schwieriger zu rechtfertigen. Konsequenz: „Obwohl die meisten Unternehmen durch die Einführung der Cloud fortschrittliche Geschäftsstrategien realisieren konnten, werden CEOs und Vorstände künftig mehr Transparenz in Bezug auf den Return on Invest der Cloud-Ausgaben fordern.“
Thomas King
CTO bei DE-CIX
Foto: DE-CIX
„2023 werden wir erleben, dass sich Cloud-Router auf Interconnection-Plattformen verbreiten.“

Mehr Multi-Cloud wagen

Gartner wiederum warnt davor, dass die Firmen im Cloud-Markt bald weniger Auswahl und weniger Kontrolle über ihr „Software-Schicksal“ haben werden. Der Grund: Bis 2025 sollen Cloud-Ökosysteme dazu führen, dass die Anbieterlandschaft um 30 Prozent schrumpft. Diese Sorge greift auch der erste der „5 Tech-Trends für 2023“ des Internetknoten-Betreibers DE-CIX auf, der lautet: „Verschiedene Clouds besser verbinden“. Um die Gefahr zu verringen, in Abhängigkeit von einem einzigen Anbieter zu geraten, werden laut DE-CIX immer mehr Unternehmen auf Multi-Cloud-Strategien setzen: „2023 werden wir erleben, dass sich Cloud-Router auf Interconnection-Plattformen verbreiten werden. Sie sorgen für hochperformante Verbindungen mit geringer Latenz und hoher Bandbreite zwischen den verschiedenen Clouds. Das verbessert die Interoperabilität zwischen Cloud-Umgebungen und ermöglicht die Synchronisierung von Daten, auch wenn sie bei unterschiedlichen Providern in verschiedenen Anwendungen liegen.“
Die Kehrseite der Multi-Cloud nennt Rohini Kasturi, EVP, CPO bei Solarwinds: „Die IT-Umgebungen sind von Jahr zu Jahr komplexer geworden, 2023 wird das nicht anders sein.“ Er folgert: „Im nächsten Jahr werden Unternehmen flexi­blere Netzwerküberwachungs- und -Observability-Technologien benötigen (...). 2023 werden cloudnative und hy­bride Observability-Lösungen, die durch KI und maschinelles Lernen angetrieben werden, so ausgereift sein, dass sie verwertbare Erkenntnisse und Datenkorrelation über On-Premises- und Cloud-Datensätze hinweg bieten können.“
Ralf Baumann
Country Manager Germany bei Veritas
Foto: Veritas
„CEOs und Vorstände werden künftig mehr Transparenz beim Return on Invest der Cloud-Ausgaben fordern.“

Branchenplattformen

Als Nummer 5 seiner sechs „Top Trends Impacting Infra­structure and Operations for 2023“ nennt Gartner „Industry Cloud Platforms“ und versteht darunter Plattformen als Kombination aus SaaS, PaaS und IaaS mit branchenbezogenen Funktionen. Gartner prognostiziert, dass bis 2027 über 50 Prozent der Firmen Branchen-Cloud-Plattformen nutzen werden.
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