Immer mehr Firmen entdecken den 3D-Druck

Die unterschiedlichen Materialien des 3D-Drucks

von - 11.11.2015
Jede Technologie hat ihre Vor- und Nachteile und jede unterstützt unterschiedliche Materialien oder Werkstoffe. Deshalb ist es manchmal notwendig, mehr als einen 3D-Drucker zu beschaffen, was bei Innovationszyklen von drei bis fünf Jahren sehr ins Geld gehen kann, so Stefan Ritt, Marketingleiter bei SLM Solutions.
Mähdrescher aus dem 3D-Drucker: Dieses gedruckte Messemodell einer Landmaschine besteht aus verschiedenen Kunststoffen.
Mähdrescher aus dem 3D-Drucker: Dieses gedruckte Messemodell einer Landmaschine besteht aus verschiedenen Kunststoffen.
(Quelle: Rapidobject)
Alternativ bietet sich bei weniger häufigen Druckaufträgen wieder das Outsourcing an. Wie Winfried Tilke, Geschäftsführer von 3Dmensionals vorrechnet, kostet ein circa 200 x 200 mm großes Modell im Lasersinter-Verfahren bei einem Dienstleister rund 300 Euro, mit einem Industrie-FDM-Drucker wie dem uPrint SE Plus von Stratasys sollen es 100 Euro sein, mit einem Profi-FDM-Desktop-Office-Gerät nur 58 Euro. Man muss also genau wissen, was man will, bevor man an Outsourcing denkt.
Gartner unterteilt die Technologien nach Kategorien wie Material Extrusion, Pulverbett- oder Photopolymer-Ver­fahren.
Manche FDM-/FFF-Drucker können mit Dual-Extrusion-System zweifarbig ausdrucken, die HIC Innotec GmbH arbeitet als Druckdienstleiter für Prototyping mit einem 3D-Druck-Gipskeramik-System, das 160.000 Farben hervorbringen kann. Mcor hat einen Papier-3D-Drucker vorgestellt, der CMYK mit über einer Million Farben darstellen soll. Beim ZPrinter genannten PolyJet-Drucker von  Z Corp sollen es sogar bis zu zwei Millionen Farben sein. PolyJet oder Polygrafie ist ein mit Inkjet vergleichbares Verfahren. Statt Tinte wird ein Photopolymer auf eine Bauträgerplattform aufgetragen und unter UV-Licht sofort ausgehärtet.
Während die Oberflächen des 3D-Laserdrucks als fein rau beschrieben werden und durch Sandstrahlen und Polieren nachbearbeitet werden müssen, soll die von HP gewählte Multi-Jet-Technologie sich für Prototyping durch sehr glatte Flächen auszeichnen und sich gut für den Feinguss in der Schmuckindustrie sowie in der Medizin- und Dentaltechnik eignen. Verarbeitet werden können aber nur wachsartige Materialien und PMMA (Acryl). Multi Jet wird auch oft als Material Jetting bezeichnet und ist eine Weiterentwicklung des PolyJet-Verfahrens. Sie unterscheiden sich dadurch, dass PolyJet mit Aushärten unter UV-Licht arbeitet und als Material unter anderem auch Schwermetalle unterstützt.
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