Immer mehr Firmen entdecken den 3D-Druck

Terminator-Technik und 3D-Druck mit Edelmetallen

von - 11.11.2015
Die Gartner-Zahlen zur Marktentwicklung der einzelnen Verfahren lassen vermuten, dass PolyJet und Multi Jet unter dem Begriff Material Jetting zusammengefasst wurden. Additiveley, ein Spin-off der renommierten ETH Zürich, erklärt mit Grafiken die Unterschiede zwischen den einzelnen Verfahren sehr anschaulich, wenngleich die verwendeten Abkürzungen wie PJ und MJ ungebräuchlich sind.
DWS Systems: Regelrechte Preziosen bringt die italienische Kreativwerkstatt von Pietro Nardi mit einem 3D-Drucker von DWS Systems hervor.
(Quelle: DWS Systems)
Ebenfalls in die Kategorie Material Jetting könnte ein neues Verfahren fallen, das Joseph DeSimone, Gründer der Firma 3DCarbon, Anfang des Jahres auf einer TED-Konferenz mit der Frage ankündigte, was wäre, wenn die 3D-Druckgeschindigkeit um das 20- bis 100-fache erhöht werden könnte. Dann stellte er ein von ihm Continuous Liquid Interface Production oder kurz CLIP genanntes Verfahren vor, das er von Terminator II abgeschaut haben will. Dabei wird mittels aushärtendem UV-Licht und Sauerstoff, der das Aushärten an den nicht gewünschten Stellen verhindert, das Objekt aus einem Photopolymer-Harzbett wie der Terminator in dem Hollywood-Blockbuster praktisch aus der Taufe gehoben, statt es Schicht für Schicht aufzubauen. Die Geschwindigkeit, von der man sich in einem TED-Video überzeugen kann, ist tatsächlich erstaunlich.

Ausblick

Mit dieser neuen Technologie lassen sich wahrscheinlich keine Metalle verarbeiten und wohl auch nicht Sand. Unter BJ wie Binder Jetting finden sich bei Additively Hinweise, dass sich farbige Prototypen, Urmodelle für den Guss und Gussformen aus speziellem Gusssand fertigen lassen. Die maximale Bauraumgröße wird mit 4000 x 2000 x 1000 mm angegeben.
Gemeint ist hier sicherlich der VX4000 von Voxeljet aus dem bayerischen Friedberg. Eingesetzt wird dieser unter anderem für Repliken großformatiger Skulpturen. Die eingangs erwähnte chinesische Firma Winsun baut für das 3D-Haus Wände mit einem Kammersystem Schicht für Schicht auf. Wie haltbar diese sind, hängt nicht zuletzt vom Zement und dem beigemischten Sand ab.
Für die Ewigkeit geschaffen sein soll dagegen Schmuck. Italienische Designer arbeiten nach Auskunft deutscher Hersteller schon sehr viel mit 3D-Druck, auch für Edelmetalle wie Gold oder Platin.
Die Schmuckindustrie, die Luft- und Raumfahrt- und die Medizin- und Dentaltechnik – all das sind Bereiche, in denen nicht so sehr auf den Cent geachtet wird. Hier wurden mit hochwertigen Materialien wie Hightech-Kunststoffen oder Titan bereits viele Einzelstücke und kleinere Serien als Endprodukte gefertigt.
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