Immer mehr Firmen entdecken den 3D-Druck

Günstige Einstiegsgeräte dank Open-Source-Material

von - 11.11.2015
Erster künstlicher Unterkiefer: Individuelle Anpassung ist der Trumpf des 3D-Drucks in der Medizin.
Erster künstlicher Unterkiefer: Individuelle Anpassung ist der Trumpf des 3D-Drucks in der Medizin.
(Quelle: SLM Solutions)
Im Consumer-Segment für 3D-Drucker macht sich trotz stark gefallener Preise schon etwas Ernüchterung breit. Das mag daran liegen, dass die Geräte für wenige Hundert Euro zu klein und zu langsam sind und die Ergebnisse mit den unterstützten Materialien eher enttäuschend. Manchmal fehlt es wohl auch an der nötigen Geduld, sich damit zu beschäftigen, oder an Fantasie. Andererseits setzen die preisgünstigen Einstiegsgeräte auch viel Kreativität frei, die in so manche Geschäftsidee mündet.
Die meisten Consumer-Einstiegsgeräte basieren auf der im High-End-Lager mitunter belächelten FDM-Technologie der Schmelzschichtung, die laut einer Marktanalyse von Gartner 2013 über 90 Prozent des weltweiten Absatzes und fast 44 Prozent der Umsätze generierte.
Adrian Boywer hat 2006 das Open-Source-Open-Hardware-Projekt RepRap (Replication Rapid Prototyper) eines sich selbst replizierenden FDM-Druckers ins Leben gerufen und für einen entsprechenden Bausatz einen damals unerhörten Kampfpreis von 500 Euro in den Ring geworfen. Vertrieben wird der im Preis nochmals deutlich gesunkene Bausatz unter anderem von RS Components.
Weltweiter Umsatz nach Technik: FDM und FFF führen: Beim weltweiten Umsatz mit 3D-Produkten liegt die FDM-/FFF-Technik weit vorn.
Weltweiter Umsatz nach Technik: FDM und FFF führen: Beim weltweiten Umsatz mit 3D-Produkten liegt die FDM-/FFF-Technik weit vorn.
Martin Keenan, Head of Applications Strategy beim Elek­tronikdistributor RS Components, sieht gerade in der zunehmenden Verfügbarkeit von Open-Source-Material, Hardware und Software, einen wichtigen Schritt hin zur Demokratisierung beim Design von Leiterplatten und anderen elek­tronischen Bauteilen. Denn die Entwickler erhielten so Zugang zu den ihnen vorher versperrten Technologien, um in die Prozesse miteingebunden zu werden.
Hersteller von 3D-CAD-Software haben das sehr wohl verstanden. DesignSpark Mechanical wurde nach der kostenlosen Markteinführung im September 2013 Keenan zufolge schon 100.000-fach heruntergeladen und in die Entwicklungsprozesse integriert. Kostenlose Angebote halten auch Autodesk und netfabb bereit.
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