Finanz-Start-ups

Fintechs revolutionieren das Finanzwesen

von - 17.10.2018
Fintechs
Foto: Zapp2Photo / Shutterstock.com
Start-ups mischen mit digitalen Technologien wie Künstlicher Intelligenz oder der Blockchain die etablierte Finanzbranche auf und bringen innovative Produkte hervor.
Ende September 2018 flog das Gründungsmitglied Commerzbank aus dem Börsenindex DAX. Ersetzt wurde die Traditionsbank durch den 1999 gegründeten Online-Zahlungsabwickler Wirecard aus Aschheim bei München. Denn Wirecard hatte die Commerzbank beim Börsenwert weit hinter sich gelassen. Eine kleine Sensation.
„Der Erfolg von Wirecard ist ein tolles Signal für die Fintech-Branche. Fintech ist längst keine Nische mehr, sondern eine extrem schnell wachsende Industrie. In der Fintech-Szene passiert aktuell so viel, dass man schnell den Überblick verliert“, sagt Miriam Wohlfarth, Geschäftsführerin und Mitgründerin des Fintechs Ratepay, einem Anbieter von Payment-Lösungen für den Online-Handel, und eine der wichtigsten Influencerinnen der Fintech-Szene.

Das steckt hinter Fintechs

Mobile Banking: Die Smartphone-Bank N26 ist eines der bekanntesten deutschen Fintechs.
Doch was sind Fintechs eigentlich? Während Deutsche Bank Research im Whitepaper „German FinTechs on the rise“ von rund 700 deutschen Fintechs ausgeht, zählen Miriam Wohlfahrt und auch Christopher Schmitz von Ernst & Young rund 350 Unternehmen zu dieser Kategorie. Wir halten uns hier an eine Definition auf der Website der BaFin, der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Dort heißt es: „Als Kombination aus den Worten ‚Financial Services‘ und ‚Technology‘ versteht man unter Fintechs gemeinhin junge Unternehmen, die mit Hilfe technologiebasierter Systeme spezialisierte und besonders kundenorientierte Finanzdienstleistungen anbieten.“ Fintechs sind also technologiegetriebene Firmen, die digitale Finanzprodukte entwickeln, meist als Start-up. 
Sie sind in Deutschland in sehr unterschiedlichen Bereichen aktiv mit Services in Bereichen wie Zahlungsverkehr, Vermögensbildung, Banking, Kreditwesen, Factoring oder E-Commerce, sowohl B2C als auch B2B. „Anfangs konzen­trierten sich viele Fintechs auf die Entwicklung von Apps. Mittlerweile ist aber die technische Kopplung von Fintech-Plattformen an die Systeme der etablierten Finanzdienstleister in den Fokus gerückt. Fintechs treten immer häufiger als Dienstleister und Partner statt als Konkurrenten von Banken auf“, erklärt Peter Kleinschmidt, Partner bei PwC Deutschland. Laut DB Research kooperierten 2017 schon fast 90 Prozent der deutschen Banken mit Fintechs oder planten das. 
com!-professional-Event: FinTechWorld Conference
Die FintechWorld Conference am 7. November in Frankfurt analysiert die derzeitige Marktsituation im Finanzbereich.
Die Digitalisierung verändert auch den traditionellen Finanzsektor massiv. Durch den Einsatz neuer Technologien und die innovative Nutzung von Daten bieten junge Fintech-Unternehmen hocheffiziente und einfache Finanzdienstleistungen, die die Märkte von Banken und Versicherungen erobern. Die angestammten Player drohen im Privatkunden- und Firmengeschäft zu austauschbaren Anbietern auf fremden Plattformen zu werden oder ganz zu verschwinden.
Die FinTechWorld Conference wird von com! profes­sional veranstaltet. Sie zeigt, an welchen Stellen die Fintech-Unternehmen angreifen und welche Unternehmen mit welchen neuen Ansätzen erfolgreich sind.
Zahlreiche Top-Sprecher zeigen unter anderem, in welcher Weise zum Beispiel Künstliche Intelligenz die Möglichkeiten im Banking-Sektor erweitert und wie die Blockchain Banking-Prozesse umgestaltet.
Die FinTechWorld Conference findet am 7. November im Rahmen der Digitalmesse Tech Week auf dem Frankfurter Messegelände statt. Die Teilnahme an der Konferenz kostet 500 Euro.
Weitere Informationen zum Programm und Tickets finden Sie hier.
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