Die vielen Wege der Cloudifizierung
Cloud-Bursting
von Anna KobylinskaFilipe Pereira Martins - 08.06.2018
Mit der Aufgabe, ihre Workloads in die Cloud zu verschieben, sehen sich mittlerweile Unternehmen jeder Größe konfrontiert. Unternehmen „cloudifizieren“ ihre IT-Arbeitslasten, sei es, um Kosten zu senken, um ihre Kapitalbindung zu reduzieren, um die Verfügbarkeit kritischer Dienste zu verbessern oder um im Notfall eine reibungslose Wiederherstellung zu gewährleisten.
Ein typischer Anwendungsfall für den Aufbau einer hybriden IT-Umgebung, bestehend aus unternehmenseigener IT und den Diensten eines oder mehrerer Cloud-Anbieter, besteht darin, zeitweilige Belastungsspitzen aus dem unternehmenseigenen Rechenzentrum möglichst kosteneffizient auf die externe Infrastruktur auszulagern. Dieser Ansatz minimiert die Kapitalbindung und verbessert die unternehmerische Agilität, indem die benötigten Kapazitäten bedarfsgerechter provisioniert und kostensparend freigegeben werden.
In einer perfekten Welt würde ein IT-zentrisches Unternehmen nur noch cloudoptimierte oder, noch besser, cloud-native, containerisierte Workloads aufsetzen und diese vorzugsweise als verteilte Anwendungen in Form von „selbstheilenden“ Microservices implementieren, um sich die Robustheit und Kosteneffizienz verteilter Architekturen hybrider IT-Umgebungen zunutze zu machen. Altlasten-Software würde durch sogenanntes Re-Factoring und Re-Architecting von Grund auf neu entwickelt werden und dadurch zum vollwertigen Cloud-Mitglied werden können.
In der Praxis können nur die wenigsten Unternehmen dieses Ziel kurzfristig erreichen. Für viele sind Kompromisse unvermeidlich – die trotzdem teuer werden können.