Workplace as a Service (WaaS)
WaaS inklusive Hardware
von Thomas Hafen - 12.03.2019
Mehrere Anbieter liefern Komplettpakete aus Client-Hardware und Software. Oft sind zusätzliche Peripheriegeräte wie Zweitmonitor, Maus und Tastatur oder Headset im Lieferumfang enthalten oder können hinzugebucht werden. „Eine wesentliche Charaktereigenschaft bei Workplace-as-a-Service-Konzepten ist, dass die Komponenten nicht zu einem einmaligen Festpreis erworben werden, sondern über einen vorher definierten Zeitraum gegen Entgelt gemietet werden“, erklärt My-Workplace-CEO Wagner das Prinzip.
Surface as a Service heißt das Angebot von Aluxo. Wie der Name schon andeutet, erhält der Kunde als Hardware ein Microsoft-Surface-Produkt. Die Leihgeräte werden inklusive Microsoft Office 365 ausgeliefert und sind sofort einsatzbereit. „Wir bieten dem Kunden ein individuelles Bundle ohne versteckte Gebühren“, verspricht Geschäftsführer Rieck. Das Unternehmen hat einen Surface-Schutzbrief entwickelt, der bei Beschädigung, Zerstörung oder Verlust einen Ersatz am nächsten Werktag garantiert.
Mitbewerber My Workplace setzt bei der Hardware auf Lenovo-Notebooks, die Pakete aus Hard- und Software lassen sich individuell zusammenstellen. „Unser breites Workplace-Angebot dient dazu, auch kleinen und mittleren Unternehmen das digital-prozesstechnische Arbeiten zu ermöglichen und im Zuge der Digitalisierung aktuelle und moderne IT- und Kommunikationslösungen im Mittelstand zu platzieren, wie sie heute bei Großunternehmen bereits im Einsatz sind“, erklärt My-Workplace-CEO Wagner. Zusätzlich erhält jeder Kunde Zugriff auf ein E-Learning-Portal, auf dem der sichere Umgang mit der Arbeitsumgebung erläutert wird.
Bei Vertical können sich Anwender über einen Online-Designer ihren Arbeitsplatz individuell konfigurieren. „Hier kann der Kunde seine IT ganzheitlich digital abbilden, dem Unternehmen Standorte, Abteilungen und Mitarbeiter zuweisen und Nutzer für Nutzer die IT zielgerichtet zusammenstellen“, erläutert Vertical-CEO Seifert das Konzept. Software lässt sich jederzeit nachbestellen und steht in der Regel nach einem Neustart des Rechners sofort zur Verfügung. Service und Support sind in den monatlichen Pauschalen enthalten.
Der Distributor Also bietet über seine Reseller ein WaaS-Paket. Fachhändler und Dienstleister können IT-Arbeitsplätze direkt im Also Cloud Marketplace konfigurieren und individuell auf ihre Kunden zuschneiden. Also ist dabei der Vertragspartner des Kunden und stellt die monatliche Rechnung.
Fazit
Anders als für Infrastructure as a Service, Platform as a Service oder Software as a Service gibt es für Workplace as a Service keine einheitliche, allgemein akzeptierte Definition. Daher finden sich unter dem WaaS-Label die unterschiedlichsten Produkte und Dienstleistungen.
Alle Konzepte haben ihre Vor- und Nachteile. Cloud-Lösungen sind extrem flexibel und lassen sich zum Teil sogar auf Stundenbasis buchen, erfordern aber eine stabile Breitbandversorgung an allen Standorten und eigene Hardware. Professional Workplace Services, wie sie Cancom oder Dimension Data anbieten, sind sinnvoll, wenn es um die strategische Neuausrichtung der kompletten Client-Landschaft geht. Um schnell ein paar Arbeitsplätze für ein neues Projektteam zur Verfügung zu stellen, sind sie weniger geeignet.
Die Komplettangebote schließlich sind vor allem für Neugründungen, aber auch für Neueinstellungen oder Ersatzbeschaffungen attraktiv. Ihr Vorteil liegt vor allem darin, dass auch die Hardware-Kosten operationalisiert werden können. „WaaS ersetzt hohe Investitionskosten durch transparente Betriebskosten und schafft so mehr Spielräume und Freiheiten im eigentlichen Kerngeschäft“, resümiert Also-Chefin Blome-Schwitzki.