Die richtigen Strategien für den Server-Kauf

Das Betriebssystem des Servers ist zweitrangig

von - 21.07.2015
Wolfgang Rother, Senior IT Specialist Power Systems bei IBM, verweist auf die wesentliche Rolle der Anwendungen: „Zunächst wird die Auswahl dadurch eingeschränkt, auf welchen Systemen die gewünschten Applikationen verfügbar sind. Was nützt der performanteste, sicherste, verfügbarste, kostengünstigste Server bei der Nutzung einer Anwendung, die darauf nicht ausführbar ist?“
Wolfgang Rother, Senior IT Specialist, Power Systems, IBM
Wolfgang Rother, Senior IT Specialist, Power Systems, IBM: „Was nützt der performanteste, sicherste, verfügbarste, kostengünstigste Server bei der Nutzung einer Anwendung, die darauf nicht ausführbar ist?“
Zu berücksichtigen sind ferner die geplante Nutzungsdauer, die Security-Bestimmungen des Unternehmens, die Festlegung der Redundanz der Server-Komponenten, das Monitoring der Systeme, die Einbindung in die bestehende Infrastruktur des Rechenzentrums und die erforderliche Verfügbarkeit. Reichen 99,9999 Prozent oder müssen es mehr sein? Man muss sich auch überlegen, wie die Finanzierung zu gestalten ist, welche unterschiedlichen Konditionen die Anbieter festlegen und ob sich nicht eventuell der Kauf eines etwas älteren Systems lohnt, das sich bewährt hat und eine geringere Investition verlangt.
So meint Andreas Kohne, Corporate Development Manager bei dem Beratungs- und Systemhaus Materna: „Muss es eigentlich immer ,the latest and greatest‘ Server-Hardware sein? Ist man damit eventuell doch nur ein Versuchskaninchen für einen Hersteller? Oder sollte man nicht lieber erst einmal abwarten oder eine etwas ältere, aber bewährte Infrastrukturkomponente kaufen?“

Linux oder Windows?

Andreas Kohne, Corporate Development Manager, Materna
Andreas Kohne, Corporate Development Manager, Materna: „Muss es eigentlich immer ,the latest and greatest‘ Server-Hardware sein? Ist man damit eventuell doch nur ein Versuchskaninchen für einen Hersteller?“
Relativ einfach fällt die Wahl der Plattform und des geeigneten Betriebssystems aus. Wer etwa noch traditionelle Datenbanken oder andere Applikationen mit großen Datenbanken einsetzt, die viele Batch-Läufe erfordern, sollte weiterhin auf große Unix-Server setzen. Banken, Versicherungen und Behörden scheuen oft zu Recht den Wechsel auf die x86-Architektur, bei deren Server-Hardware sie wahrscheinlich Einsparungen erzielen könnten, aber das Umschreiben oder die Neuentwicklung der Altanwendungen sie wesentlich teurer kommen würde.
Klaus Gottschalk, Server-Experte bei Lenovo und früher bei IBM, urteilt: „Das Betriebssystem ist für die Server-Auswahl zweitrangig. In der Regel entscheidet man sich für ein Betriebssystem auf Basis der Inhouse-Skills und der Erfahrung. Linux ist sicher im Vormarsch, aber Windows hat eine stabile Benutzergruppe.“
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