Diese IT-Start-ups sollten Sie kennen

Predictive Analytics mit Blue Yonder aus Karlsruhe

von - 28.03.2015
Ob im Handel oder in der Fertigung: Für ein Unternehmen ist es in der schnellen Welt von heute essenziell, sein Produktangebot so präzise wie möglich zu steuern. So sollte ein Händler zum Beispiel den voraussichtlichen Absatz eines Produkts so gut wie möglich einschätzen können, um ausreichend Ware verfügbar zu haben, aber auch, um nicht zu viele Waren im Lager kostenintensiv verstauben zu lassen.
Dirk Kanngiesser, CEO beim German Silicon Valley Accelerator
Dirk Kanngiesser, CEO beim German Silicon Valley Accelerator: „Deutsche Gründer müssen keine Angst vor dem Silicon Valley haben – wir können mithalten in Bezug auf technische Tiefe und Innovation!“
(Quelle: www.germanaccelerator.com )
An dieser Stelle hilft das Karlsruher Unternehmen Blue Yonder weiter, das mittlerweile zu 50 Prozent zur Otto Group gehört. Blue Yonder hat sich nach eigenen Angaben auf dem europäischen Markt zum führenden SaaS-Anbieter im Bereich Prognosen und Mustererkennung entwickelt – kurz Predictive Analytics.
Mit Hilfe von Predictive Analytics lassen sich komplexe wirtschaftliche Zusammenhänge vorhersagen und darauf basierend Entscheidungen treffen. Dazu gehören unter anderem die Absatzplanung und eine dynamische Preisgestaltung. Predictive Analytics nutzt künstliche Intelligenz und selbstlernende Algorithmen. Wirtschaftliche Entscheidungen, die normalerweise ad hoc getroffen werden, lassen sich mit Predictive Analytics kontinuierlich steuern.
Einer der vielen großen Kunden von Blue Yonder ist zum Beispiel die Drogeriemarktkette dm. Forward Demand, die Prognoselösung für Absatzplanung von Blue Yonder, pro­gnostiziert für den Drogeriehändler die Umsätze pro Filiale auf Tagesebene.
700.000 Euro beträgt der Kapitalbedarf eines IT-Start-ups in den ersten vier Jahren.
Die Technik dahinter: Das Unternehmen Blue Yonder bietet seinen Kunden eine cloudbasierte skalierbare Plattform an, die für Vorhersagen sogenannte Machine-Learning-Algorithmen nutzt. Das heißt, dass das System mitlernt: Es kann aus früheren Beispielen Schlüsse ziehen und aus den gewonnenen Informationen später Gesetzmäßigkeiten ableiten.
Zudem nutzt Blue Yonder einen sogenannten NeuroBayes-Algorithmus für komplexe Pro­gnosen. NeuroBayes erlaubt durch die Auswertung von besonders großen Datenmengen und die Trennung von wichtigen von unwichtigen Daten relativ exakte Prognosen. Die selbstlernende Software von Blue Yonder ahmt also die Funktionsweise des menschlichen Gehirns nach und kann darauf trainiert werden, in Daten Muster zu erkennen. Zudem nutzt die SaaS-Software Forward Demand von Blue Yonder Daten und Informationen aus den verschiedensten Quellen, damit die Pro­gnosen so präzise wie möglich sind. Dazu gehören beispielsweise bei Händlern historische Verkaufszahlen und saisonale, monatliche oder wöchentliche Muster.
Das SaaS-System von Blue Yonder lässt sich über APIs in bestehende Systeme seiner Kunden wie ERPs oder CRMs einbinden.
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