IT-Infrastruktur für Start-ups

Firewalls und Backup

von - 02.09.2016
Nach Angaben des Security-Spezialisten Trend Micro erfolgen 90 Prozent aller externen Cyberangriffe über E-Mails, die mit Schadsoftware oder dubiosen Internet-Links verseucht sind. Daher sollte dieser Bereich gesondert betrachtet werden. Auch in diesem Fall hat ein Start-up die Möglichkeit, eine entsprechende Schutzsoftware als Service aus der Cloud zu beziehen. Sollte die Mitarbeiterzahl kräftig steigen, kann die Sicherheitsarchitektur so relativ einfach angepasst werden.
Das betrifft beispielsweise die Implementierung von Firewalls und Intrusion-Detection-Systemen. Insbesondere für Start-ups aus Branchen mit erhöhten Sicherheits- und Compliance-Anforderungen ist dies wichtig. Auch solche komplexeren Sicherheitssysteme lassen sich als Software as a Service aus der Cloud beziehen.
Welches Sicherheitsniveau ein Start-up benötigt und welche IT-Security-Maßnahmen getroffen werden müssen, kann jedoch oft nur eine Beratung durch Fachleute ergeben.
In puncto Backup und Disaster-Recovery ist für Start-ups aber in den meisten Fällen eine cloudbasierte Lösung derzeit der beste Weg. Backup-Lösungen wie etwa Acronis Backup 12 sichern mobile Systeme, Arbeitsstationen und Server (virtualisierte und physische) lokal oder in einem Cloud-Rechenzentrum. Alle Systeme lassen sich somit auf neuer Hardware oder als virtuelle Maschine im Cloud-Datacenter wiederherstellen.

Eigener Server oder Cloud

Auch wenn für KMUs und Neugründungen auf vielen IT-Gebieten Cloud-Dienste erste Wahl sind, bleiben sie nicht in jedem Fall Cloud-Services auch treu. So die Beobachtung von Univention, einem Anbieter von Open-Source-Produkten für den Betrieb und die Verwaltung von IT-Infrastrukturen. Demnach beginnen nicht wenige Start-ups mit dem Aufbau einer eigenen IT-Umgebung, sobald sie die Startphase hinter sich gelassen haben. Oft sei das Ergebnis eine Hybrid Cloud, also eine Mischung aus hauseigener IT-Infrastruktur und Public-Cloud-Diensten.
Umfassend: Der Univention Corporate Server lässt sich via Cloud beziehen oder auf eigenen Servern installieren.
Kein Wunder, dass Univention für solche Unternehmen mit dem Univention Corporate Server (UCS) eine Server- und Anwendungsumgebung auf Open-Source-Basis anpreist, die sich als Alternative zum Microsoft Windows Server versteht. Mit an Bord ist ein App Center mit rund 80 Anwendungen von E-Mail über Groupware bis hin zur Verwaltung von virtuellen Maschinen in der Amazon-EC2-Cloud. UCS kann über Partner von Univention als Cloud-Dienst genutzt werden, lässt sich aber auch auf eigenen Servern implementieren.
Univention-Geschäftsführer Peter Ganten zufolge lassen sich mit UCS die Kosten dem Unternehmenswachstum fle­xibel anpassen. UCS lasse sich einfach von KMUs nutzen, zugleich gebe es eine Enterprise-Lösung für große Organisationen. Dagegen seien viele andere Linux-Server Single-Server-Systeme, die nur begrenzt skalieren und nicht mehr genutzt werden könnten, wenn ein Start-up schnell zu wachsen beginne.
In eine ähnliche Richtung geht das Mainzer Start-up-Unternehmen ionas mit dem ionas-Server Small Business. De facto handelt es sich dabei um eine Private Cloud im Miniaturformat. Auf einem Standard-Server werden wesentliche Anwendungen vorinstalliert, die ein junges Unternehmen benötigt, wie E-Mail, Filesharing, CRM, Projektmanagement-Software, Firewall und VoIP-Anlage. Für ein System der mittleren Leistungsklasse mit Intel-Core-i5-CPU fallen rund 2500 Euro brutto an.
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