IT-Infrastruktur für Start-ups

Cloud-Alternativen: Zimbra und Zoho

von - 02.09.2016
Wer sich nicht den US-Großkonzernen Microsoft oder Goo­gle anvertrauen will, für den kommt beispielsweise die Open-Source-Lösung Zimbra in Betracht. Diese Collaboration-, E-Mail- und Filesharing-Suite wird über Partner des amerikanischen Anbieters auch von deutschen Service-Providern bereitgestellt. Die Software lässt sich mit Unified-Communication-Systemen, etwa von Cisco, verknüpfen. Außerdem stehen Konnektoren für die Anbindung an Outlook, Exchange und ActiveSync bereit.
Sollte ein Start-up lieber auf eigene Server setzen, kann es Zimbra auch darauf implementieren. Außerdem sind Zimbra – und vergleichbare Tools – auch über die Cloud-Marktplätze von AWS und Microsoft Azure verfügbar.
Eine weitere Alternative kommt von Zoho, einem Unternehmen aus Kalifornien. Es hat nach eigenen Angaben ein „Betriebssystem“ für kleinere Unternehmen entwickelt, sprich eine Cloud-Suite mit allen zentralen Applikationen, von E-Mail und Office bis hin zur Verwaltung von Kundendaten und zum Finanzmanagement. Der Vorteil bei Zoho: Ein Großteil der Services ist für Start-ups mit bis zu zehn Mitarbeitern kostenlos verfügbar.

Dateien gemeinsam bearbeiten

Office 365, Google Apps for Work und auch Zimbra enthalten bereits Funktionen für das Speichern und gemeinsame Bearbeiten von Daten in einer Cloud-Umgebung. Für diesen Zweck bieten sich aber auch spezialisierte Services an, etwa von Acronis, Citrix, Dropbox, Syncplicity, VMware und Box.net oder auch von dem deutschen Unternehmen TeamDrive.
Die Grenzen zwischen diesen Services und denen von Cloud-Service-Providern wie Microsoft sind fließend. So nutzt TeamDrive beispielsweise Microsofts Azure-Plattform, um darüber seine Sync- und Share-Software und Filerharing-Dienste anzubieten. Dies ist für ein Start-up-Unternehmen sicherlich ein einfacherer Weg, als das Programmpaket auf einem eigenen Server zu installieren. Allerdings sollten wichtige Dokumente oder Ordner in diesem Fall verschlüsselt werden, etwa mit Tools wie Boxcryptor des Augsburger Unternehmens Secomba. Um Daten von Nutzern vor Schadsoftware zu schützen, arbeitet TeamDrive mit dem deutschen Anti-Malware-Spezialisten G-Data zusammen.
Wer keine Scheu hat, Daten auf Servern eines US-Unternehmens zu speichern, kann Google GDrive, Dropbox oder vergleichbare Services nutzen. Mittlerweile ist dies auch ohne juristische Probleme möglich, weil die Europäische Union und die USA mit Privacy Shield eine Nachfolgeregelung für das obsolete Safe-Harbor-Abkommen gefunden haben. Somit dürfen nun auch Unternehmen aus dem EU-Raum personenbezogene Daten vorerst wieder auf Cloud-Servern in den USA speichern.
Unternehmen, die dennoch Zweifel haben, wählen Anbieter mit Sitz in der EU oder in Deutschland, die ihre Services über deutsche Rechenzentren anbieten. Beispiele dafür sind neben TeamDrive unter anderem Centerdevice (Dokumentenmanagement und Filesharing) und Strato.
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