Die Infrastruktur wird hyperkonvergent
Raus aus den Silo-Strukturen im Rechenzentrum
von Frank-Michael SchledeThomas Bär - 02.03.2016
Der Einsatz hyperkonvergenter Lösungen und Techniken verändert nicht nur die Infrastruktur, die von den Profis verwaltet wird, grundlegend, sondern auch das Arbeitsumfeld der IT-Abteilungen. Schließlich gehört es zu den großen Vorteilen hyperkonvergenter Systeme, dass sie den administrativen Aufwand, der durch eine virtualisierte Infrastruktur entsteht, ebenso wie den dabei vorhandenen Overhead bei der Verwaltung deutlich reduzieren können.
Deshalb bedeutet die Einführung dieser Techniken für die CIOs nicht nur die Auflösung der alten Silos (siehe dazu auch die Einschätzung des Analysten Martin Kuppinger), sondern sie versprechen sich davon zudem eine deutliche Reduzierung der Betriebsausgaben. Das heißt oft auch, Stellen zu reduzieren. Noch sieht es in den IT-Abteilungen vieler Firmen genauso aus wie in den Rechenzentren. Es herrscht eine Art von „Silo-Kultur“, in der die IT-Experten für genau bestimmte Bereiche wie beispielsweise Netzwerk, Storage, Datenbanken oder Server-Systeme verantwortlich und zumeist auch nur in diesen Bereichen tätig sind. Eine übergreifende Verantwortung gibt es kaum noch, und auch entsprechende Schulungen finden bislang sehr selten statt. Das aber muss sich mit dem Einsatz von konvergenten und hyperkonvergenten Systemen ändern.
Solche Lösungen erleichtern zwar ohne Zweifel die Provisionierung der Ressourcen deutlich, auf der anderen Seite aber bleiben – neben anderen, komplexeren Aufgaben – Arbeiten wie das Erstellen und Verwalten der VLANs oder das Einrichten, Verändern und Überwachen von Firewall-Regeln bei den virtuellen Maschinen bestehen.
Hinzu kommen die Anforderungen, die sich aus dem Zusammenwachsen von IT-Betrieb und Software-Entwicklung ergeben und für die nicht zuletzt die neue Position des DevOps entstanden ist. Deshalb gilt für die IT- und Virtualisierungs-Profis mit der steigenden Verbreitung hyperkonvergenter Lösungen, dass auch sie ihre „Silos“ verlassen müssen.