Die Infrastruktur wird hyperkonvergent

Vorteile und Nachteile hyerkonvergenter Systeme

Rechenzentrum im Wandel: Nach der Einführung der Virtualisierung um das Jahr 2000 hat sich die Entwicklung deutlich beschleunigt. Neuerdings geht der Trend ganz stark in Richtung hyperkonvergente Systeme.
Rechenzentrum im Wandel: Nach der Einführung der Virtualisierung um das Jahr 2000 hat sich die Entwicklung deutlich beschleunigt. Neuerdings geht der Trend ganz stark in Richtung hyperkonvergente Systeme.
(Quelle: Nutanix)
Weil sie den Storage virtualisieren, können hyperkonvergente Systeme den sogenannten I/O-Blender-Effekt deutlich vermindern. Dabei handelt es sich um Zugriffsprobleme, die besonders dann auftreten, wenn – wie in traditionellen IT-Infrastrukturen üblich – eine Reihe von physikalischen Servern zusammen ein Storage-System benutzen. Da auf diesen Servern meist etliche virtuelle Maschinen aktiv sind, treffen deren ganz individuellen Lese- und Schreibanforderungen auf das Storage-System, was Probleme beim Datenzugriff verursachen kann. Bei hyperkonvergenten Systemen ist das Speichernetzwerk Teil der Appliance, deshalb lassen sich diese Zugriffe optimieren.
Hyperkonvergente Infrastrukturen haben aber nicht nur Vorteile. Da es die Systeme immer nur im Paket gibt, sind die Kosten im Vergleich zu traditionellen Server-Systemen zunächst höher. Braucht die IT beispielsweise mehr Rechenleistung, so muss sie immer eine Box mit CPUs, Storage und Netzwerk hinzufügen, selbst wenn diese Ressourcen noch in ausreichender Menge vorhanden sind.
Viele Analysten gehen davon aus, dass bei hyperkonvergenten Systemen fast die vierfachen Kosten eines normalen Servers entstehen. Allerdings ist das zu kurz gedacht, denn hyperkonvergente Systeme sparen im Bereich Storage und Netzwerk Kosten ein, da diese Teile der Infrastruktur nicht mehr separat gekauft werden müssen.
Martin Kuppinger: Founder & Principal Analyst bei KuppingerCole, www.kuppingercole.com
Was der Analyst sagt ...
Martin Kuppinger, Founder & Principal Analyst bei KuppingerCole, wirft seit vielen Jahren einen kritischen Blick auf die Entwicklungen in der IT und hat uns seine Meinung zu diesen Techniken und ihren Auswirkungen geschildert:
„Hyperkonvergente Infrastrukturen sind eine logische Konsequenz der Entwicklung hin zu  softwaredefinierten Infrastrukturen. Sie sind ein weiterer Schritt weg von Silo-Strukturen im Rechenzentrum und werden rasant an Bedeutung gewinnen. Auch wenn einzelne Silos lange widerstehen werden, geht der Trend hin zur Konvergenz und Hyperkonvergenz. Das funktioniert allerdings nur, wenn die CIOs ihre Organisationsstrukturen für die Zukunft aufstellen, weg von Silos und hin zu einer an den Geschäftsprozessen und Workloads orientierten Organisation. Richtig gemacht, sind solche Infrastrukturen auch sicherer, weil man Sicherheitsmaßnahmen nicht mehr isoliert für Silos, sondern zentral planen und umsetzen kann.“
Wer sich auf dem Markt umsieht, der findet bei fast jedem Anbieter die eine oder andere Lösung, die sich mit dem Attribut „hyperkonvergent“ schmückt. Drei der wichtigsten stellen wir kurz vor.
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