Der große System-Check für Windows-PCs

Auch USB-2.0-Geräte profitieren von USB 3.0

von - 29.05.2013
Test: USB-2.0-Stick an USB 3.0
USB-2.0-Stick an USB 3.0: Hier haben wir ein und denselben USB-2.0-Stick zweimal gemessen - einmal am USB-2.0-Port, dann am USB-3.0-Anschluss. Das Ergebnis: Auch alte Sticks profitieren von den schnellen USB-3.0-Anschlüssen. In diesem Test waren es rund 10 Prozent.
USB-2.0-Geräte sind an einem USB-3.0-Anschluss schneller als an einem USB-2.0-Anschluss.
Hintergrund: USB 2.0 ist seit Jahren Standard. Erst allmählich findet USB 3.0 Verbreitung. USB 2.0 schafft theoretisch eine Geschwindigkeit von 480 MBit/s oder 60 MByte/s. USB 3.0 schafft in der Theorie 5000 MBit/s. Das ergibt aufgrund der 8b10b-Codierung eine Bruttodatenrate von 500 MByte/s. Das ist über 8-mal so schnell wie USB 2.0.
Die Praxis sieht aber ganz anders aus. Tatsächlich schaffen USB-Sticks und externe Festplatten, die per USB 3.0 mit dem PC verbunden sind, im Schnitt etwa 100 bis 140 MByte/s statt der theoretisch möglichen 500 MByte/s. Mit USB 2.0 ist meistens bei 30 MByte/s Schluss, manchmal weit darunter.
Problem: Es gibt zwei Szenarien, in denen sich mehr Geschwindigkeit aus Ihren USB-Geräten herauskitzeln lässt. Fall 1: Sie haben einen PC mit USB-2.0- und USB-3.0-Anschlüssen, aber nur USB-2.0-Sticks und -Festplatten. Die USB-3.0-Anschlüsse erkennen Sie übrigens an den blauen Zungen. Fall 2: Sie haben nur USB-2.0-Anschlüsse.
USB-3.0-Karte: Für rund 10 Euro lässt sich Ihr PC mit USB 3.0 ausstatten
USB-3.0-Karte: Für rund 10 Euro lässt sich Ihr PC mit USB 3.0 ausstatten
Lösung: USB-2.0-Geräte sind schneller, wenn Sie sie an einem USB-3.0-Anschluss anstecken. Der Grund dafür ist der fortschrittlichere Kontroller. Der Unterschied beträgt 10 bis 15 Prozent. Messen lässt sich die Geschwindigkeit eines USB-Geräts zum Beispiel mit dem kostenlosen Crystal Disk Mark. Im Test ergab die die Messung eines USB-Sticks an einem USB-2.0-Anschluss eine Lesegeschwindigkeit von 30,5 MByte/s und eine Schreibgeschwindigkeit von 9,6 MByte/s. An einem USB-3.0-Anschluss lagen die Werte bei 33,8 MByte und 10,2 MByte. Eine Vergleichsmessung mit dem Tool AS SSD Benchmark ergab ähnliche Werte. Sie lagen bei 27,6 MByte/s und 8,9 MByte/s gegenüber 31,6 MByte /s und 10,0 MByte/s.
Manche Hersteller liefern mit ihren USB-2.0-Geräten spezielle Treiber zur Beschleunigung. Dies funktioniert aber nur mit dem passenden Gerät des jeweiligen Herstellers.
Bei USB 3.0 soll zudem künftig das USB Attached SCSI Protocol (UASP) das in die Jahre gekommene USB Mass Storage Protocol ablösen. Es bringt zur Beschleunigung von Datentransfers unter anderem Unterstützung für das aus der Festplattenwelt bekannte Native Command Queuing (NCQ). Windows 8 unterstützt es bereits, einige Mainboard-Hersteller ebenfalls.
Wenn Sie keinen USB-3.0-Anschluss an Ihrem PC haben, dann lässt sich dieser für wenig Geld nachrüsten: Entweder Sie kaufen ein neues Mainboard mit integrierter USB-3.0-Schnittstelle oder eine USB-3.0-Steckkarte. Eine solche Steckkarte gibt es bereits ab 10 Euro, etwa von Transcend, Cn Memory, Sharkoon, Delock oder Buffalo. Leistungsunterschiede sind nicht zu erwarten, da alle den gleichen Kontroller der Firma NEC verwenden.
Auf dem Mainboard benötigen Sie einen freien PCI-Express-Slot. Es sollte mindestens PCI Express 2.0 x1 sein, das einen Durchsatz von 500 MByte/s hat. Das entspricht genau der maximalen Geschwindigkeit von USB 3.0.
PCI-Express-Steckkarten benötigen in der Regel noch eine zusätzliche Stromversorgung, um temporäre Stromspitzen abzufedern.
Starten Sie den PC und installieren Sie den der Karte beiliegenden Treiber. Nach einem Neustart Ihres Rechners ist USB 3.0 dann betriebsbereit.
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