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SSDs gehören an SATA III

von - 29.05.2013
Vergleich: SSD an SATA II und SATA III
SSD an SATA II und SATA III: SSDs sind zwar mit SATA II schon schneller als eine Festplatte. Ihre volle Geschwindigkeit erreichen sie aber nur am SATA-III-Anschluss. Die Messung erfolgte mit der SSD OCZ Vertex 4 und der Festplatte Western Digital WD10EZRX.
Über SATA III lassen sich theoretisch 600 MByte/s übertragen, über SATA II nur die Hälfte.
Hintergrund: Mainboards haben mehrere SATA-Anschlüsse für Festplatten, SSDs und DVD-Laufwerke. Es gibt drei SATA-Standards.SATA I erreicht theoretisch eine Datenübertragungsgeschwindigkeit von 1,5 GBit/s. Bei SATA II sind es 3 GBit/s und bei SATA III 6 GBit/s. Wegen der für die Übertragung verwendeten 8b10b-Codierung sind aber nur etwas geringere Datenraten erreichbar, nämlich 150 MByte/s, 300 MByte/s und 600 MByte/s. Der 8b10b-Code benutzt zur Übertragung eines Bytes ein Symbol mit 10 Bit Länge. Mehr zu den Geschwindigkeiten lesen Sie in nebenstehendem Bild.
Crystal Disk Mark 3.0.2e: Die gemessene Lesegeschwindigkeit von über 400 MByte/s ist nur an einem SATA-III-Anschluss möglich
Crystal Disk Mark 3.0.2e: Die gemessene Lesegeschwindigkeit von über 400 MByte/s ist nur an einem SATA-III-Anschluss möglich
Problem: Die besten SSDs nutzen die maximale Geschwindigkeit von SATA III von 600 MByte/s bereits fast vollständig aus. Wenn Sie so eine schnelle SSD an einem SATA-II-Anschluss betreiben, dann verschenken Sie einen großen Teil der Vorzüge gegenüber einer herkömmlichen Festplatte.
Um herauszufinden, an welcher Schnittstelle Ihre SSD angebunden ist, verwenden Sie das kostenlose Tool Speccy. Wenn bei „Übertragungsmodus“ der Eintrag „SATA III“ steht, dann ist Ihre SSD bereits optimal angeschlossen.
Lösung: Aktuelle Mainboards haben durchweg SATA-III-Anschlüsse. Bei nicht ganz soneuen Mainboards sind mitunter SATA-II- und SATA-III-Anschlüsse vorhanden. Da sie sich optisch nicht unterscheiden, schlagen Sie am besten im Handbuch nach, welcher Anschluss welchen SATA-Standard hat. Wenn Sie die SATA-III-Anschlüsse identifiziert haben, dann schließen Sie Ihre SSD dort an.
Die zweite Möglichkeit ist, eine SATA-III-Erweiterungskarte zu kaufen. Eine solche Karte kommt in einen PCIe-Slot und kostet zwischen 30 und 40 Euro. Zwei Beispiele sind die Asus U3S6 SATA 6G USB 3.0 und die Delock 89299 2x USB 3.0 2x SATA 6Gb/s für jeweils rund 35 Euro. Neben SATA III bringen die meisten Karten auch USB 3.0 mit.
SSD analysieren: Das Tool Speccy 1.20 zeigt, dass die SSD an einer schellen SATA-III-Schnittstelle hängt
SSD analysieren: Das Tool Speccy 1.20 zeigt, dass die SSD an einer schellen SATA-III-Schnittstelle hängt
Beachten Sie, dass Sie die Steckkarte an einem PCIe-2.0-x4-Anschluss oder schneller anschließen, sonst wird PCIe zum Flaschenhals. Auch ist eine solche Karte nur mit bestimmten Mainboards kompatibel. Lesen Sie vor einem Kauf aufmerksam die Beschreibung durch.
Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass auch eine SSD an einem SATA-II-Anschluss noch deutlich schneller ist als eine Festplatte. Denn es kommt nicht nur auf die Geschwindigkeit an, sondern auch auf die Zugriffszeit. Während eine Festplatte dafür rund 10 Millisekunden benötigt, sind es bei einer SSD nur 0,3 Millisekunden.
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