Firmen & Privatnutzer kaufen wieder mehr PCs

Microsoft hilft großen Herstellern, PCs zu verkaufen

von - 11.03.2015
Im April 2014 stellte Microsoft den technischen Support für das betagte Betriebssystem XP ein und lieferte danach nicht einmal mehr Sicherheits-Updates dafür. XP-Rechner, vor allem solche mit Online-Anschluss, wurden damit zum Risiko. Der Umstieg auf eine leistungsfähigere Windows-Version bedingte vor allem im Unternehmensumfeld umfangreiche Hardware-Ersatzkäufe, die sowohl Gartner als auch IDC maßgeblich für die Erholung des PC-Markts verantwortlich machten.
Marktanteile der PC-Hersteller: Die fünf größten Hersteller liefern zusammen rund 66 Prozent der weltweit verkauften PCs.
Marktanteile der PC-Hersteller: Die fünf größten Hersteller liefern zusammen rund 66 Prozent der weltweit verkauften PCs.
Die wiederum kann sich sehen lassen, denn anstelle der zunächst erwarteten 7,1 Prozent sah Gartner die Verluste der PC-Hersteller für 2014 zuletzt nur noch bei 1,12 Prozent. Dabei erklärt das Marktforschungsunternehmen vor allem die großen Hersteller zu Gewinnern; diese hätten durchweg sogar Absatzzuwächse verzeichnet, während kleinere PC-Schmieden weiterhin Verluste zu verkraften hätten.
Satte zwei Drittel des Gesamtmarkts teilen sich laut Gartner die fünf größten PC-Hersteller: Lenovo lieferte demnach im vierten Quartal 2014 fast 20 Prozent aller weltweit verkauften Geräte, Hewlett-Packard knapp 19, Dell rund 13, Acer 8,1 und Asus 7,5 Prozent. Insgesamt bescheinigt Gartner dem Weltmarkt einen Zugewinn von einem Prozent im letzten Jahresabschnitt. Abweichend davon meldet IDC für das vierte Quartal Verluste von 2,4 Prozent.
Allgemein stellten die Analysten fest, dass die Marktstabilisierung im vergangenen Jahr vor allem dem Investitionswillen in den Industrieländern zu verdanken sei. Dagegen griffen Anwender in den Schwellenländern, vor allem im asiatischen Markt, im Zweifel doch eher zum preiswerteren Tablet.

PC-Land Deutschland

In Deutschland halten einer Studie von Dell zufolge zwei Drittel der Arbeitnehmer am Desktop-PC als wichtigstem Arbeitsgerät fest. Gleichzeitig nutzen aber 43 Prozent zusätzlich auch private Geräte wie Smartphones und Tablets für berufliche Zwecke oder können sich zumindest vorstellen, das zukünftig zu tun.
Für 66 % der Arbeitnehmer ist der klassische PC das wichtigste Arbeitsgerät.
Der Branchenverband Bitkom meldete im Dezember für 2014 einen Umsatzanstieg im deutschen IT-Hardware-Markt von 5,8 Prozent. Verantwortlich seien dafür Ersatzinvestitionen bei Desktop-PCs und Notebooks – offenbar war hierzulande die Ablösung betagter Windows-XP-PCs also besonders deutlich zu spüren.
Dagegen erwartet der Verband einer Prognose des European Information Technology Observatory (EITO) folgend für 2015 einen Rückgang des gesamten deutschen Hardware-Markts um 1,2 Prozent und speziell des PC-Segments um sogar 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Verbandspräsident Dieter Kempf betont, die Talsohle habe die Branche durchschritten, auch wenn das kommende Jahr schwieriger werde als das vergangene: „Die klassische IT-Hardware hat es schwer, allerdings liegen die Umsätze in diesem Segment auch im kommenden Jahr über dem Wert von 2013.“
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