Was Redmond von Start-ups lernen kann

Wie intelligent ist Software?

von - 20.02.2017
com! professional: Wie viel der Lösungen mit künstlicher Intelligenz ist Hype, wie viel schon Realität?
Kashyap: Der Begriff künstliche Intelligenz wird aktuell gern benutzt, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Anbieter und auch Anwenderfirmen nutzen den Terminus selbst dann noch, wenn sie keine Fragestellung oder keine Notwendigkeit für KI haben. Für das Auswerten eines kleinen Datensatzes mit zum Beispiel Filmbewertungen benötige ich keine KI. Hier genügen auch einfache statistische Methoden wie Mittelwertvergleiche oder Korrelationen, um eine Empfehlung für eine Person geben zu können. Anders bei großen Mengen an Information: Wenn die Daten die Kapazität der menschlichen Informationsverarbeitung weit überschreiten und die Fragestellungen komplex sind, ist KI und Machine Learing notwendig.
Viele Start-ups kommen auf mich und Microsoft Ventures zu mit dem Versprechen, sie seien ein KI-Unternehmen, geboren in der Cloud, vertreiben eine SaaS-Lösung für IoT. Mit diesen Buzzwords überzeugen die Gründer aber nur dann, wenn ihr Produkt wirklich alle vier Versprechen einlöst. Alles andere ist Effekthascherei.
com! professional:  Welchen Eindruck haben Sie von den anderen KI-Anbietern auf dem Markt, beispielsweise IBM Watson oder Salesforce Einstein?
Kashyap: Die großen Technologiefirmen investieren schon seit einigen Jahren massive Summen in die KI. Die meisten versuchen, das Grundproblem der Demokratisierung von KI zu lösen, damit die Technologie von mehr als nur den Datenanalytikern verwendet werden kann. Microsoft begrüßt das, denn Wettbewerb belebt bekanntlich das Geschäft.
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