Finanz-Innovation

Erste Schritte beim Voice-Banking

von - 16.01.2019
Voice-Banking
Foto: Blablo101 / shutterstock.com
Banken, die Kunden zuhören? Digitale Assistenten machen es möglich. Die Entwicklung von entsprechenden Skills für Amazons Alexa oder auch Actions für den Google Assistant geht jedoch eher zögerlich voran.
Google Home smarte Lautsprecher
Google Home: Smarte Lautsprecher wie Google Home finden immer mehr Anhänger.
(Quelle: Google)
Für einige Schlagzeilen sorgte die ­Online-Bank Comdirect im Juli 2018, als sie die Überweisungsvorbereitung mit dem Google Assistant, der Sprachsteuerung von Google, präsentierte. Die Vorstellung, Bankgeschäfte mit Sprachbefehlen zu erledigen, ist eben noch ungewöhnlich. Ein Blick in die Liste der „Skills“ von Amazons Alexa oder der „Actions“ des Google Assistant zeigt, dass bislang nur wenige deutsche Banken eine Anwendung für sprachba­sierte Interaktion entwickelt haben.
Die Volks- und Raiffeisenbanken haben vergangenen Mai einen Alexa-Skill gestartet, der vor allem dazu dient, die Dienstleistungen oder Öffnungszeiten der Filialen darzustellen. Es gehe darum, Erfahrung mit dem neuen digitalen Kontaktpunkt zu sammeln, sagt Alexander Doukas, Geschäftsführer des Internet-Dienstleisters VR-Networld, der den Alexa-Skill umgesetzt hat: „Wir werden den Kanal Voice zu einem neuen Service- und Vertriebskanal ausbauen“, erklärt er.
Die Finanz Informatik, der IT-Dienstleister der Sparkassen-Finanzgruppe, hat für die Sparkassen eine Voice-Banking-Anwendung für den Google Assistant entwickelt. Im Februar 2018 startete der Pilot mit der Sparkasse Stade-Altes Land. Die „Sparkasse-Banking-Action“ geht einen Schritt weiter als die Sprachanwendung der Volks- und Raiffeisenbanken, weil Kunden ihre aktuellen Kontostände per Sprachbefehl abfragen können. Der Zugang zum Konto per Sprache sei eine sinnvolle Ergänzung, findet Andreas Schelling, Geschäftsführer von Finanz Informatik. Conversational Banking werde in ­Zukunft ganz normal sein, ist er überzeugt.
Kunden richten die Banking-Action über die Online-Filiale ­ihrer Sparkasse ein und legen den Funktionsumfang fest. Eine Voice-PIN aus vier bis sechzehn Zeichen soll Datenschutz und Sicherheit gewährleisten. Die Kommunikation mit dem Sprachassistenten erfolgt verschlüsselt und die Daten des Kunden gehen nicht an Google, betont der IT-Dienstleister.
Verwandte Themen