Einkaufen mit dem persönlichen Assistenten

Chatshopper

von - 10.11.2016
Regenjacke via Messenger: Chatshopper hat sich auf Mode spezialisiert.
(Quelle: Chatshopper)
Auf Chatbots setzt auch das 2015 von Antonia Ermacora und Matthias Nannt in Berlin aus der Taufe gehobene Chatshopper. Via Facebook-Messenger können Nutzer Fashion-Wünsche an Chatshopper schicken. Shop-Partner ist Zalando. Die  Text- und Spracherkennung läuft über die cloudbasierte Lösung von Wit.ai, ein Anfang 2015 von Facebook übernommenes Start-up. 
Die Bot-Architektur hat Chatshopper selbst entwickelt. Anhand von „Intends“ wie Hemd, Pullover, Hose, Farbe oder Größe soll der Bot erkennen, was der Nutzer möchte. Ist der Bot zu 100 Prozent sicher, dass er den Kundenwunsch richtig erkannt hat, wird die Anfrage an Zalando übergeben. Ist er sich nicht sicher, wird sie von einem Mitarbeiter geprüft.
Die Bot-Architektur ist modular, sodass sie an alle Shops und alle Messenger-Systeme andocken kann, die über eine offene Schnittstelle (API) verfügen. „Damit können wir sofort bei Anbietern wie Instagram, Snapchat oder auch Whatsapp ­andocken, wenn sie sich wie Facebook über eine API öffnen“, erklärt Ermacora.

Bots müssen selbstständig werden

Zwei Herausforderungen müssen Anbieter wie Chatshopper oder Allyouneedfresh bewältigen: Zum einen verfügen derzeit nur wenige Messenger, Shops und Service-Anbieter über offene APIs. Whatsapp will sich Gerüchten zufolge frühestens zum Jahresende für solche Business-Anwendungen öffnen.
Zum anderen muss das System automatisiert laufen, da die Bearbeitung der Anfragen durch Menschen viel zu aufwendig und zu teuer ist. „Uns war schnell klar: Wir können nicht beständig mehr Leute beschäftigen. Menschen skalieren nicht“, so Ermacora. Der Bot muss daher permanent lernen, um die Kundenwünsche immer besser ­interpretieren zu können. „Im ersten Schritt kommt es darauf an, dass der Bot überhaupt versteht, was der Kunde will. Im zweiten kann er lernen, die Vorschläge zu optimieren und zu personalisieren. Wir sind bei Schritt eins, in der Trainingsphase“, betont Ermacora. Ziel ist, dass der Bot auch ein Mindestmaß an Smalltalk beherrscht.
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