Hybrid Clouds vereinen das Beste aus zwei Welten

Private Cloud vs. Public Cloud – ein Dilemma

von - 24.02.2016
Die IT in den Unternehmen soll angesichts der digitalen Transformation effizienter, schneller und agiler werden. Gleichzeitig aber sollen alle Sicherheits- und Compliance-Anforderungen eingehalten werden.
Cloud-Nutzung in Unternehmen: 2016 sollen Unternehmen bereits 80 Prozent ihrer Daten in einer Hybrid Cloud ablegen.
Cloud-Nutzung in Unternehmen: 2016 sollen Unternehmen bereits 80 Prozent ihrer Daten in einer Hybrid Cloud ablegen.
Viele Unternehmen mit einer eigenen, in vielen Jahren gewachsenen IT-Landschaft beginnen sich langsam von der Auffassung zu lösen, alles selber bewältigen zu wollen. Im Cloud-Zeitalter lohnt es sich auch kaum mehr, eine eigene Rechenzentrums-Infrastruktur zu betreiben – außer für sensible Daten.
Vermehrt gilt in den Unternehmen das Modell der Hybrid Cloud als beste Möglichkeit, um einen Nutzen aus dem Cloud-Computing zu ziehen.
Eine solche 2-in-1-Cloud ist das flexibelste und zudem kosteneffizienteste Cloud-Modell. Es kombiniert die Stärken einer internen IT mit den Kapazitäten eines externen IT-Anbieters – Daten und Dienste auf den eigenen, sicheren Servern, angereichert durch externe Cloud-Dienste. Eine Hybrid Cloud bietet also einen Ausweg aus dem Dilemma Private versus Public.
Dabei gibt es zahlreiche Möglichkeiten der Misch-Cloud: Es lassen sich alle Varianten von Infrastructure as a Service (IaaS) über Plattform as a Service (PaaS) bis hin zu Software as a Service (SaaS) extern hinzukaufen und in die eigene ITLandschaft integrieren.
IT-Infrastrukturen in Europa: Schon 45 Prozent der europäischen Unternehmen nutzen eine Hybrid Cloud.
IT-Infrastrukturen in Europa: Schon 45 Prozent der europäischen Unternehmen nutzen eine Hybrid Cloud.
Ein weiterer wesentlicher Grund für eine Hybrid Cloud: Die Firmen-IT ist vor allem in großen Unternehmen häufig zu langsam, um kurzfristigen Anforderungen gerecht zu werden. Deshalb setzen viele CIOs verstärkt auf externe Cloud-Dienste, um diese mit der vorhandenen internen IT-Umgebung zu verknüpfen.
Vor allem bei der Skalierbarkeit zeigen sich die Vorteile einer Hybrid Cloud. Damit sind Unternehmen in der Lage, die benötigte Rechen- und Speicherleistung innerhalb kürzester Zeit entsprechend dem momentanen Bedarf aufzustocken oder abzubauen. Private-Cloud-Modelle sind hier deutlich im Nachteil. Das Unternehmen ist zum Beispiel beim Aufstocken der Rechenleistung vom Vorhalten eigener Ressourcen oder denen des vertraglich beauftragten externen Service-Providers abhängig.

Hybrid Cloud - Die wichtigsten Vor- und Nachteile

Vorteile

Nachteile

● Flexiblere Nutzung von Ressourcen wie Server und Storage

● Hohe Skalierbarkeit

● Kostengünstiger als eine reine Private Cloud

● Erhöhte Komplexität der Unternehmens-IT

● Komplizierteres Management der Cloud-Aktivitäten

● Höheres Risiko für Daten, in der „falschen“ Cloud abgelegt zu werden

Laut einer Befragung des Rechenzentrumsbetreibers Interxion unterhielten im letzten Jahr noch rund 70 Prozent aller europäischen Unternehmen ein eigenes Rechenzentrum, das sie entweder selbst verwalten oder das von einem Service-Anbieter verwaltet wird. Immerhin jedes zweite Unternehmen nutzt bereits Cloud-Dienste. 45 Prozent der Unternehmen setzen schon auf ein hybrides Cloud-Modell.
Dabei geht der Trend weiter in Richtung Cloud: Die Zahl der Unternehmen mit eigenem Rechenzentrum soll sich im kommenden Jahr auf 15 Prozent verringern. Der Anteil der Hybrid Cloud soll auf bis zu 80 Prozent steigen: 46 Prozent der Daten sollen dann im eigenen Rechenzentrum liegen, 40 Prozent in der Private und 14 Prozent in der Public Cloud.

Hemmschuh Public Cloud

Die kostengünstige Public Cloud als Ergänzung zur Private Cloud ist einer der größten Hemmschuhe beim Trend zur Hybrid Cloud: Datensicherheit, Unternehmensrichtlinien und gesetzliche Vorgaben lassen IT-Verantwortliche davor zurückschrecken, Unternehmens- und Kundendaten einer Public Cloud anzuvertrauen. Viele Firmen fürchten einen Datendiebstahl und damit einhergehende Konsequenzen wie rechtliche Folgen und negative Schlagzeilen.
Und das sind nicht die einzigen Sorgen der IT-Verantwortlichen. Ein Viertel der vom Rechenzentrumsbetreiber Interxion befragten europäischen Unternehmen hat das Bedürfnis, seine Server „berühren und anfassen“ zu können. Einem Fünftel der Unternehmen fehlt schlicht und einfach die Bereitschaft für größere Veränderungen.
Viele IT-Verantwortliche fürchten bei der Nutzung von Public-Cloud-Diensten darüber hinaus Probleme bei der Datenanbindung. Ihre Bedenken: Datendurchsatzprobleme und hohe Latenzzeiten könnten die tägliche Arbeit negativ beeinflussen.
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