Germania telefoniert nur noch über die Cloud

„Das Thema Collaboration ist sehr interessant“

von - 06.04.2016
Jan Papenfuß
Jan Papenfuß
Leiter Process Management & IT bei Germania
www.flygermania.com

Interview

com! professional sprach mit Jan Papenfuß über seine Entscheidung für Cloud-Telefonie.
com! professional: Was hat Sie dazu bewogen, für die Telefonie eine Cloud-Lösung zu wählen?
Jan Papenfuß: Die Entscheidung für eine Cloud-Lösung war schon vor meiner Zeit bei Germania gefallen – aus den offensichtlichen Gründen geringere Kosten und höhere Flexibilität. Damals hatte sich das Management für eine andere Anlage entschieden, wir waren aber bei der ersten Lösung mit dem Service nicht zufrieden.
com! professional: Haben Sie vor der Entscheidung für NFON daran gedacht, wieder eine stationäre TK-Anlage anzuschaffen?
Papenfuß: Die Rückkehr zu einer stationären oder zu einer Managed-Service-Anlage stand nie wirklich zur Debatte. Wir haben uns trotzdem auch andere Modelle angeschaut. Unser damaliger IT-Dienstleister bot uns eine Siemens-Telefonanlage mit einer Investitionssumme von 80.000 bis 90.000 Euro an – plus die laufenden Verbindungskosten. Das kam für uns natürlich nicht infrage, denn allein die Anschaffungskosten für die Anlage sind höher als die Gebühren, die wir bei NFON für ein ganzes Jahr bezahlen.
com! professional: Welche Rolle spielte bei Ihrer Entscheidung das Backend von NFON mit seinem deutschen Rechenzentrum?
Papenfuß: Zum Zeitpunkt der ersten Evaluation waren Dinge wie das deutsche Rechenzentrum oder Datensicherheit nicht unbedingt ein großes Thema, weil es nur um Telefonie ging und nicht um Daten. Worauf Wert gelegt wurde, war ein lokal angesiedelter Anbieter, der guten und schnellen Service bieten kann. Das Thema ist jedoch im Datenbereich für uns sehr relevant. Wir haben uns beispielsweise bei der Auswahl eines Ticket-Systems gegen den Cloud-Dienst von Zendesk entschieden, weil deren Server in Irland stehen und nicht in Deutschland.
com! professional: Wie stark schöpfen Sie den Funktionsumfang der Anlage beziehungsweise deren Erweiterungen aus?
Papenfuß: Wir schauen uns momentan NHospitality näher an, die NFON-Anwendung für Hotels, um zu entscheiden, ob wir unsere Partnerhotels damit ausstatten. Für einige Abteilungen haben wir auch feste Konferenzräume eingerichtet, beispielsweise für unser Crisis-Management-Team. Diese werden momentan noch eher sporadisch genutzt, aber das kann auch damit zu tun haben, dass hier noch etwas internes Marketing nötig ist.
com! professional: Haben Sie inzwischen Ihre TK-Anlage auch an andere Anwendungen angebunden?
Papenfuß: Wir haben die Anlage jetzt mit unserem Service-Center verbunden, sodass die Software den Anrufer erkennt und beim Anruf die entsprechende Ticket-Historie anzeigt. Auch eine Anbindung an unser ERP-System Navision ist im Gespräch. Ein weiterer Punkt wäre die Koppelung an Skype for Business. Das könnte die interne Zusammenarbeit auf eine neue Basis stellen. Wir nutzen das cloudbasierte Microsoft Office 365, bei dem Skype for Business ein fester Bestandteil ist, doch Letzteres wird momentan noch wenig eingesetzt. Desktop-Sharing, Konferenzräume und das ganze Thema Collaboration ist für uns sehr interessant, auch wenn wir diese Dienste momentan noch nicht sehr intensiv nutzen. Wir wollen in nächster Zeit eine Collaboration-Plattform aufbauen und werden prüfen, wie man die Telefonie am sinnvollsten darin integriert.
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