Die eigene Private Cloud in der Firma

Bei Cloud-Modellen kommt es auf die Mischung an

von - 06.11.2014
Rechenzentrum, Private oder Public Cloud: Der Trend geht klar weg vom „Entweder oder“ hin zum „Sowohl als auch“.
Rechenzentrum, Private oder Public Cloud? Der Trend geht klar weg vom „Entweder oder“ hin zum „Sowohl als auch“.
(Quelle: Nihat Dursun/iStockphoto )
Laut einer Studie des Marktforschungsunternehmens IDC, für die im August dieses Jahres 200 IT-Entscheider aus deutschen Unternehmen mit mindestens 100 Mitarbeitern befragt wurden, planen 54 Prozent der Umfrageteilnehmer in den kommenden 12 bis 24 Monaten den Aufbau hybrider Lösungen, bei denen Private- oder Public-Cloud-Angebote mit der tradi­tionellen IT-Landschaft verbunden werden sollen.
Vor allem der Mittelstand sieht in dieser Strategie große Vorteile: Dedizierte traditionelle Rechenzentrumskapazität lässt sich weiterhin für vorhersehbare statische Lasten nutzen, ergänzt um Private-Cloud-Modelle für dynamische Bereiche mit sensiblen Daten und Public-Cloud-Services für Lastspitzen oder Standardanwendungen.
Diese Erkenntnis scheint sich allgemein durch­gesetzt zu haben: „Ich kenne keinen Kunden, der ausschließlich ein einziges Cloud-Modell nutzt“, so Comparex-Experte Hofmann.

Kommentar: Die Private Cloud als maßgeschneiderte Infrastruktur

Das Betriebsmodell Private Cloud zeichnet sich durch eine für jeden Kunden individuell konfigurierbare Infrastruktur aus, auf der die Cloud-Services bereitgestellt werden. Dabei kann die Cloud-Infrastruktur im Rechenzentrum des Kunden oder eines Dienstleisters aufgebaut und betrieben werden. In letzterem Fall spricht man von Managed/Hosted Private Cloud.
„Eine Private Cloud bietet größere Flexibilität, geringere Provider-Abhängigkeit und verstärkte Sicherheit.“ - Heiko Henkes, Manager Advisor Experton Group AG, www.expertongroup.com
„Eine Private Cloud bietet größere Flexibilität, geringere Provider-Abhängigkeit und verstärkte Sicherheit.“ - Heiko Henkes, Manager Advisor, Experton Group AG
Managed-Private-Cloud-Services erleben derzeit einen enormen Aufschwung. Das liegt nicht zuletzt im Erwachsenwerden der Management- und Orchestrierungs-Software begründet, die vor allem lokale Dienstleister und Systemhäuser befähigt, diesen Typus von Service anzubieten.
Im Hosting-Markt sind die Übergänge vom traditionellen Hosting zum Outsourcing oder Cloud-Computing fließend und nur an kleinen Feinheiten der Technik oder Vertragsausgestaltung erkennbar. Nach Schätzungen der Experton Group ist der gesamte Hosting-Markt in der Transformation und derzeit zu circa 20 Prozent in der Cloud angekommen.
Generell bietet die Private Cloud eine größere Flexibilität, geringere Provider-Abhängigkeit und verstärkte Sicherheit, sofern der Betrieb ordnungsgemäß beziehungsweise aus professioneller Hand gesteuert und überwacht wird. Der Nutzer weiß in der Regel zu hundert Prozent, wo seine Daten liegen beziehungsweise gehostet werden. Zudem ist man auf der Höhe der Zeit in Bezug auf Standardisierung von Services und Plattformen und somit kompatibel zu externen Angeboten oder Partnernetzwerken.
Sofern die Kosten nicht im Vordergrund stehen, ist die Private Cloud für geschäftskritische Prozesse sinnvoll, die individuell, komplex und schützenswert sind. Dazu gehören Prozesse, die die Kernkompetenz des Unternehmens berühren, etwa die Daten aus dem Enterprise Resource Planning (ERP), der Forschungs- und Entwicklungsabteilung oder dem File-Server. Für viele Firmen ist aber eine gesunde Mixtur aus Private und Public Clouds die beste Alternative.
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