Einfacher Private-Cloud-Einstieg für Unternehmen
„Eine Private-Cloud-Infrastruktur ist schon für kleine Mittelständler sinnvoll.“ - Herbert Bild, Solution Marketing Manager EMEA, NetApp Deutschland GmbH
Wer sich unsicher ist, ob und welche Art von Private Cloud die richtige für sein Unternehmen ist, kann eines der gehosteten Modelle wählen oder im kleinen Rahmen selbst eine Instanz aufsetzen – etwa mit der Open-Source-Lösung OpenStack: „Unsere HP Helion OpenStack Community Edition ist frei verfügbar, damit können Kunden kleine Private Clouds ohne zusätzliche Lizenzkosten aufbauen“, sagt Klaus Berle von HP. IBM setzt ebenfalls auf die Open-Source-Plattform und bietet den „Cloud Manager mit OpenStack“ als Einstiegslösung an.
Der Aufbau einer eigenen Private Cloud auf OpenStack-Basis erfordert allerdings viel Know-how. „OpenStack eignet sich eher für Firmen, die eine eigene Software-Entwicklung haben“, sagt Matthias Schorer von VMware. Komplettlösungen, die Hard- und Software mit Cloud-Funktionen bündeln, lassen sich dagegen relativ einfach implementieren. „Der Vorteil dieser Blöcke liegt in ihrer Vorkonfiguration und der Verwaltung über eine Konsole. Bei zusätzlichem Bedarf wird einfach ein weiterer Block angebaut“, sagt Comparex-Manager Hofmann.
Solche Cloud-Blöcke, häufig auch als Converged oder sogar Hyper-Converged Infrastructure bezeichnet, gibt es in den verschiedensten Ausprägungen – als Referenzarchitektur, Appliance oder Building Block, auf Standards basierend oder herstellerspezifisch. Einen Überblick über die gängigsten Angebote auf dem Markt gibt die folgende Tabelle.
Plattformen für den Aufbau einer Private Cloud (Auswahl) |
Angebot |
Beschreibung |
Cancom AHP Private Cloud |
Schlüsselfertige Lösung, die virtuelle Windows-Desktops und Business-Applikationen zur Verfügung stellt |
EVO: RAIL / RACK |
EVO: RAIL ist eine Appliance von VMware mit Komponenten verschiedener Partner und eigener Software, die eine automatisierte Bereitstellung virtueller Maschinen erlaubt. EVO: RACK soll viele Racks zu einer Private Cloud zusammenschließen können. Derzeit liegt die Anwendung nur als Preview vor |
FlexPod
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Integrierte Infrastruktur aus Speichersystemen von NetApp sowie Server- und Netzwerkkomponenten von Cisco. Lässt sich beispielsweise mit UCS Director von Cisco oder Microsoft Private Cloud zu einer Private Cloud erweitern |
HP CloudSystem |
Umfasst Software für Automatisierung und Orchestrierung sowie Hardware-Komponenten; baut auf OpenStack auf |
IBM PureFlex System |
System aus IBM-Hardware und Systemverwaltungssoftware, das Infrastructure as a Service zur Verfügung stellt |
OpenStack |
Open-Source-Software-Plattform, mit der sich auf Standard-Hardware Infrastructure as a Service zur Verfügung stellen lässt. Um höhere Service-Ebenen anbieten zu können, gibt es im Open-Source-Bereich die Projekte Cloud Foundry für Platform as a Service und Oasis Tosca für Software as a Service |
VCE vBlock |
Kombiniert Speicher von EMC mit Server- und Netzwerk-Hardware von Cisco und den Virtualisierungslösungen von VMware |
Mit diesen Paketen und den ergänzenden Analyse-, Installations- und Betriebs-Services der Hersteller und ihrer Partner ist die Installation einer Private Cloud auch für kleine und mittelständische Unternehmen technisch ohne große Probleme umsetzbar.
Schwierigkeiten kommen oft unerwartet aus einer ganz anderen Richtung – der Unternehmensorganisation: „Es gibt viele Beispiele von Cloud-Projekten, die nicht an der Technologie gescheitert sind, sondern daran, dass Mitarbeiter nicht früh genug involviert waren und es dann zu Widerständen bei der Einführung kam“, sagt VMware-Manager Schorer.
Eine der größten Hürden sei die historisch bedingte Trennung der IT in die Server-, die Netzwerk- und die Storage-Abteilung, ergänzt Herbert Bild von NetApp: „Bei einem Private-Cloud-Projekt müssen all diese Bereiche eng zusammenarbeiten und am besten auch noch sämtliche anderen Unternehmensbereiche miteinbezogen werden.“