Die Cloud ist die perfekte Starthilfe für Start-ups

Die IT mit Cloud-Diensten wie Strom nutzen

von - 14.04.2016
Nach dem Vorbild des Silicon Valley hat sich in den letzten Jahren auch in Deutschland eine rege Start-up-Szene entwickelt. Erleichtert wurde das durch die Cloud, bei der es keine Rolle spielt, wo eine Firma ihren Sitz hat. Steckdose und Internetanschluss genügen, um auf alle möglichen Cloud-Dienste zuzugreifen. Ein Beispiel dafür ist etwa der Mitarbeiter im Vertrieb: Unmittelbar nach einem Kundenbesuch vermerkt er die relevanten Fakten dazu in einer digitalen Gesprächsnotiz und legt sie direkt online in einem Cloud-Tool ab. Die neuen Infos stehen über die Cloud dann sofort allen Vertriebskollegen im Unternehmen zur Verfügung.
Ein Start-up, das die Cloud umfangreich nutzt und dabei quasi ortsunabhängig agiert, ist das Urlaubsportal Tripl.de: „Wir wollen agil sein und keine große IT-Infrastruktur aufsetzen“, so Christian Heimerl, Chief Executive Officer bei Tripl. Auf die Frage, für was das 2015 gegründete Jungunternehmen auf die Cloud setzt, ist die Antwort von Christian Heimerl eindeutig: „Eigentlich für alles.“ Triple nutzt Slack, Geckoboard, Squarelovin, Google Apps, Tableau und viele weitere Tools in der Cloud.

Start-ups lagern IT zu spät aus

So forsch wie Tripl.de agieren längst nicht alle Start-ups. Der erwähnten Studie von LeaseWeb zufolge planen zwar über zwei Drittel der Start-ups, ihre IT-Infrastruktur an einen externen Dienstleister auszulagern. Direkt bei Firmengründung machen dies aber in der Praxis nur 12 Prozent.
„Viele Start-ups bauen zunächst ihre eigene IT-Landschaft auf, stoßen schnell an deren Grenzen und nehmen erst dann die Verlagerung an einen externen Dienstleister vor“, interpretiert LeaseWeb-Geschäftsführer Benjamin Schönfeld die Zahlen der Studie. Dieses Vorgehen in zwei Schritten kostet Firmengründungen laut Schönfeld übermäßig viel Aufmerksamkeit des Managements, Zeit und Geld – „alles Ressourcen, die bei jungen Firmen gerade in dieser Phase ohnehin äußerst knapp sind“.
Ein Start-up ist deswegen ein Start-up, weil es bei null anfängt. Wenn es von Anfang an auf die Cloud setzt, dann kann es etablierten Unternehmen gegenüber einen großen Vorteil ausspielen: Es muss nicht bereits vorhandenen IT-Ballast in die Cloud hieven.
Christian Rebernik
Christian Rebernik
CTO bei Number26
www.number26.de
Foto: Number26
„Als Start-up sind Cloud-Dienste Teil unserer Geschäftsstrategie.“
Laut dem Start-up Number26, das eine Banking-App anbietet, kommt man als Gründer deshalb heutzutage kaum um die Cloud herum: „Wir bei Number26 setzen auf die Cloud, denn dieser Service bietet viele Eigenschaften, die letztendlich für jedes Start-up wichtig sind. Alle Technologie, für die wir uns entscheiden, muss unser Wachstum unterstützen und volle Flexibilität bei der Weiterentwicklung bieten“, so Christian Rebernik, Chief Technology Officer bei Number26.
Ein Unternehmen, das ebenfalls konsequent auf die Cloud setzt, ist die Reise-Webseite SecretEscapes.de. „Als globales, schnell wachsendes Unternehmen nutzen wir gruppenweit zahlreiche Cloud-Dienste“, so Stefan Menden, Geschäftsführer von Secret Escapes. Viele Bereiche des Start-ups wie die Vertriebssteuerung, das Marketing und der Kundendienst laufen fast ausschließlich in der Cloud.
„Der Vorteil ist, dass die Systeme mit dem Unternehmen wachsen, ohne zusätzliche Investition in Hardware.“ Dabei schließt Secret Escapes On-Premise-Software für die Zukunft nicht unbedingt aus: „Für uns machen Cloud-Dienste im Wachstum viel Sinn. Ob wir später irgendwann mal auf Software zurückgehen, kann ich noch nicht sagen“, so Stefan Menden.
Verwandte Themen