Männerdomäne IT

Zu wenig Frauen in der IT

von - 17.11.2020
Frauen
Foto: BLACKDAY / shutterstock.com
Die IT ist noch immer männerdominiert. Frauen in der IT gab und gibt es jedoch schon lange. Sie sind den männlichen Kollegen zahlenmäßig nur deutlich unterlegen. Warum ist das so?
Frauen in der IT: NASA Katherine Johnson
Ihr vertrauten die Astronauten: Katherine Johnson berechnete in den Anfängen der US-Raumfahrt bei der NASA die Flugbahnen.
(Quelle: NASA)
Es war einst eine Frau, die die Männer ins All schickte: Katherine Johnson. Sie galt als mathematisches Genie und war in den 1960er-Jahren als Mitarbeiterin bei der US-amerikanischen Luft- und Raumfahrtorganisation NASA maßgeblich daran beteiligt, dass die Amerikaner ins Universum vordrangen. So berechnete Johnson unter anderem die Flugbahn für den ersten bemannten US-Flug, mit dem Alan Shepard im Mai 1961 den Weltraum erreichte. Auch als die NASA später Computer zur Berechnung der Flugbahnen und Manöver einsetzte, vertrauten die Astronauten der Arbeit der menschlichen „Computer“ mehr: So wollte John Glenn 1962 erst dann die Erde umkreisen, nachdem Katherine Johnson die Daten des Computers nachgerechnet und ihr Okay gegeben hatte.
Katherine Johnsons Leistungen waren der Öffentlichkeit lange Zeit unbekannt - die Anerkennung folgte spät: 2015 wurde sie vom damaligen US-Präsidenten Barack Obama mit der „Presidential Medal of Freedom“ geehrt, einer der höchsten zivilen Auszeichnungen der Vereinigten Staaten. Ein breiteres Pu­blikum lernte Johnson und zwei ihrer NASA-Kolleginnen erst 2016 durch den Kinofilm „Hidden Figures - Unerkannte Heldinnen“ kennen.
Sicherlich waren Mitte des vergangenen Jahrhunderts die Verhältnisse andere und berufstätige Frauen wie Katherine Johnson eher die Ausnahme, vor allem als Mathematikerinnen, trotzdem muss man sich bis heute fragen: Wo sind sie, die Frauen in der IT? Von Frauen in den Top-Positionen ganz zu schweigen, wo die ehemalige Hewlett-Packard-Chefin Carly Fiorina und Ginni Rometty, bis vor Kurzem CEO von IBM, singuläre Erscheinungen sind.
Sind es die Männer, die die Frauen abschrecken mit ihrem Glauben, Frauen hätten keine Ahnung von Mathematik, Computern und Technik? In etwa so wie beim oft belächelten Frauenfußball? Derlei Klischees scheinen sich hartnäckig zu halten, die IT-Branche ist nach wie vor eine Männerdomäne.
Dabei war das Programmieren in der Frühzeit der Computerentwicklung sogar eine typische Arbeit für Frauen. Viele hielten das damals für eine leichte Bürotätigkeit. Die US-amerikanische Informatikerin Grace Hopper, die in den 1940er-Jahren den ersten Compiler baute, soll in einem Interview mit der Zeitschrift „Cosmopolitan“ einmal gesagt haben: „Programmieren ist wie Abendessen vorbereiten.“
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