Social Collaboration
Das können Office, Verse, Facebook at Work & Co.
von
Mark
Schröder - 06.10.2015

Foto: Fotolia / Sergey Nivens
Immer mehr Unternehmen nutzen Social-Collaboration-Plattformen für die Office-Zusammenarbeit. Doch wo liegen die Vor- und Nachteile der neuen Dienste von Microsoft, IBM und Facebook?
Der Arbeitspsychologe Michael Aamodt von der Universität Radford skizziert in seinem Buch „Industrial and Organizational Psychology: An Applied Approach“ die diversen Faktoren, die heute die tägliche Arbeit beeinflussen. Ein wichtiger Punkt taucht dabei immer wieder auf: „Wer am Arbeitsplatz mit veralteten Arbeitsmitteln und Methoden arbeiten muss, der wird weniger produktiv sein.“
Firmen weltweit haben das Potenzial moderner Bürohilfsmittel mehrheitlich erkannt. „Bis 2016 werden 50 Prozent der Großunternehmen ein Facebook-ähnliches Netzwerk besitzen“, sagte Gartner-Analyst Nikos Drakos vor zwei Jahren. Damals eine gewagte Prognose, die aber nach heutigem Stand vermutlich zutreffen wird. Drakos Nachsatz „30 Prozent der Netzwerke werden dabei genauso unentbehrlich sein, wie es heute E-Mail und Telefon sind“, ist noch gewagter.
Es sei denn, man erfindet die traditionellen Kommunikationsmittel komplett neu. Die marktführenden Hersteller und einige kleinere Anbieter gehen einen Mittelweg: E-Mail wird anders aufbereitet, Social-Tools ersetzen das Telefon. Zudem strebt auch Facebook selbst ins Business.
Microsoft und das cloudgestützte Office 365
Microsoft baut sowohl seine Produktivitäts-Tools für die lokale Installation als auch das cloudgestützte Office 365 um. Die meisten Neuerungen betreffen die einfachere Collaboration und das Automatisieren von Routinearbeiten. Im kommenden Outlook 2016 und in den Apps für Android, iOS und Windows Phone bekommen die User schneller einen Überblick über aktuelle Diskussionen sowie laufende Projekte und können diese umgehend bearbeiten. Der Clutter-Algorithmus von Outlook soll wichtige und unwichtige E-Mails für den Nutzer aussortieren. In Excel lassen sich wie in den übrigen Office-Anwendungen auch Dateien für die Teamarbeit freigeben. Anwender können dann in Echtzeit mitverfolgen, welche Änderungen die Kollegen vornehmen.
Als neues Mitglied der Office-Suite hat Microsoft die Anwendung Delve lanciert. Das Tool soll ein Dashboard für jeden Mitarbeiter werden, das teils manuell zu pflegen ist, teils aber auch anhand des Benutzerverhaltens selbstständig dazulernt. Der Delve-Algorithmus – exklusiv in Office 365 – präsentiert dem Nutzer etwa Aktivitäten, Termine, Profile und Dokumente von Kollegen, die ihm in aktuellen Projekten helfen können.
Während Delve in der Cloud residiert, funktionieren Word & Co. auch künftig lokal. Die als neu angepriesenen Funktionen der On-Premise-Produkte sind allerdings in Office 365 mehrheitlich schon umgesetzt oder werden demnächst geliefert. Mit dieser Strategie will es Microsoft den Kunden schmackhaft machen, ein Abo für die Cloud abzuschließen.