Industrie 4.0

IT-Prozesse müssen immer funktionieren

von - 15.03.2019
Industrie 4.0
Foto: buffaloboy / shutterstock.com
Der Industriekonzern Bühler treibt seine Digitalisierung umfassend voran. Mit dem Partner Microsoft werden neue Wege eingeschlagen. Aber auch für innovative Ideen der Mitarbeiter ist das Unternehmen offen.
Manfred Goetz
Manfred Goetz: CIO der Bühler Group
(Quelle: Samuel Trümpy )
Die Geschäfte des Industriekonzerns Bühler aus dem schweizerischen Uzwil laufen gut. Das Unternehmen ist global bekannt für Maschinen zur Verarbeitung von Getreide, Pasta und Schokolade. Die Maschinen sollen in Zukunft mit digitalen Services angereichert werden.
Welche Vorhaben Teil der Digitalisierungsstrategie sind, verraten CEO Stefan Scheiber und CTO Ian Roberts im Interview. CIO Manfred Goetz gewährt einen Einblick, wie die Konzern-IT die Industrie 4.0 unterstützt.
com! professional: Mit den letzten Produktlancierungen positioniert sich Bühler nicht mehr nur als Maschinenbauer, sondern auch als Datenkonzern. Wie viele Daten fließen zwischen den Maschinen und Bühler?
Manfred Goetz: Bei Bühler fließen mittlerweile so gut wie alle Daten digital. Heißt im Umkehrschluss: Die IT bildet die Grundlage. Unsere IT-Prozesse und -Systeme müssen immer funktionieren. Das gilt für die gesamte Bühler-Gruppe, also auch für alle unsere Niederlassungen global. In den letzten zehn Jahren haben wir die regionalen IT-Systeme konsolidiert. Wir arbeiten mit einem einzigen ERP, einem CRM und einem PDM (Product Data Management). Das SAP-ERP ist heute in 90 Prozent der Gesellschaften ausgerollt, was eine gute Grundlage für die weiteren Digitalisierungsprojekte ist.
Ian Roberts: Durch Kooperation mit Microsoft haben wir die Voraussetzung geschaffen, rund 85 Prozent unserer Anlagen mit digitalen Services in der Cloud zu verbinden - das setzen wir Schritt für Schritt um. Zum Beispiel können wir bereits seit Jahren auf die Sortiermaschinen aus unserer Division in London aus der Ferne zugreifen. Dies ist ein hoher Nutzen für unsere Kunden, denn die Anlagen sind sehr komplex und ihre Inbetriebnahme und ihre Wartung sind sehr aufwendig.
Ein weiteres Beispiel sind die Produktneuheiten, die bereits mit einem direkten Link in die Cloud arbeiten. Der Analysekoffer „TotalSense“ kontrolliert die Qualität von Reiskörnern mit Hilfe einer Cloud-Anwendung. Oder unsere „Moisture­Pro“-Lösung. Das ist ein IoT-Set für Trocknungsmaschinen, das via Cloud die optimalen Einstellungen für das Saatgut wählt. Für diese Lösungen haben wir erste Käufer gefunden, die es uns erlauben, neben den Maschinen auch Abonnements für die Cloud-Services anzubieten.
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