Mobility & Social Business

Collaboration braucht Vertrauen in die Teams

von - 04.12.2015
Collaboration braucht Vertrauen in die Teams
Foto: Shutterstock / Macrovector; Jemastock
Menschen kommunizieren und arbeiten auf ganze neue Weise miteinander. Ein Hauptgrund für diesen Wandel ist die zunehmende Digitalisierung, die alle Lebensbereiche durchdringt.
Die Art und Weise, wie wir in Zukunft arbeiten, wird sich massiv ändern. Darin sind sich die über 170 Quellen einig, die das Institut für Arbeitsdesign und Zukunftstechnologien e.V. (ifaz) für seine Metastudie „Wie wir morgen arbeiten...“ ausgewertet hat (siehe auch Interview mit Dr. Stefan Birk). Dabei wandelt sich nicht nur die Arbeitswelt des Einzelnen, sondern zwangsläufig auch die Art und Weise, wie er mit anderen in Teams, Projekten, Abteilungen und Organisationen zusammenarbeitet.
Office 365: Microsoft hat in seine Office-Cloud viele Collaboration-Funktionen integriert.
„Der Mitarbeiter wird vom Informationsempfänger zum aktiven Teilnehmer am Wissensmanagement“, so das Fazit einer Trendstudie der Hochschule Mainz. „Im Mittelpunkt der Veränderung von Büroarbeit stehen die Menschen, die flexibles, selbstbestimmtes und weitgehend hierarchiefreies Arbeiten fordern“, ergänzt Diana Heinrichs, Communications Manager Digital Workstyle, Microsoft Deutschland.
Selbst die Unternehmensgrenzen lösen sich auf, glaubt Stefan Waldhauser, Director Product Marketing beim ECM-/ BPM-Spezialisten Alfresco, der mit „Alfresco One“ eine Lösung zur sicheren Zusammenarbeit mit externen Partnern bietet: „Unternehmen sind keine autonomen Einheiten mehr, sondern mehr und mehr Teil eines Netzwerks, zu dem weitere Unternehmen gehören, interne Mitarbeiter ebenso wie externe Partner, Lieferanten, Händler und Kunden.“ Neue Formen der Zusammenarbeit eröffnen Unternehmen neue Möglichkeiten in vielen Bereichen“, findet auch Thomas Gmeiner, Senior Marketing Specialist T-Systems International. „Mit Hilfe der neuen Collaboration-Tools können leichter Experten außerhalb des Unternehmens in die Produktentwicklung einbezogen werden.“
Ein Hauptgrund für diesen Wandel ist laut der Analyse des ifaz die zunehmende Digitalisierung, die alle Lebensbereiche durchdringt. Insbesondere die gestiegene Mobilität durch Smartphones und Tablets, aber auch durch Cloud-Anwendungen hat die Zusammenarbeit von den Fesseln der physischen Präsenz befreit. „War ‚Arbeit’ ehemals ein Ort, an den wir gehen – ist es heute etwas, das wir machen, unabhängig von Zeit, Ort und Endgerät“, sagt Sascha Hirschoff, Director Systems Engineers Central Europe bei Polycom.
Frank Heuer
Frank Heuer
Senior Advisor
www.experton-group.de
Foto: Exeperton
„Die Unternehmenskultur ist ein ganz wichtiger Faktor, wenn es darum geht, neue Mechanismen der Zusammenarbeit einzuführen.“
Der Manager glaubt fest an das Ende der Präsenzpflicht: „In Deutschland arbeiten laut einer von Polycom in Auftrag gegebenen Studie heute mittlerweile 34 Prozent der Mitarbeiter mindestens einmal pro Woche von zu Hause aus. Darüber hinaus werden bis zum Jahr 2022 etwa 60 Prozent der Mitarbeiter, die bisher regelmäßig vom Büro aus gearbeitet haben, ihren Arbeitsplatz nach Hause verlegen.“
Hersteller und Diensteanbieter sehen dabei vor allem die technologischen Herausforderungen: „Die zunehmende Mobilität von Mitarbeitern verlangt, dass insbesondere die gut ausgebildeten Fachkräfte mit Collaboration-Tools und Plattformen ausgestattet werden müssen, damit sie trotz ihrer Mobilität in Prozesse der Zusammenarbeit vollumfänglich und unterbrechungsfrei eingebunden werden können,“ sagt beispielsweise T-Systems-Manager Gmeiner. “Eine moderne Collaboration-Lösung muss die Teilnahme an Meetings wie Online- oder Videokonferenzen von überall und mit jedem üblichen Gerät ermöglichen”, pflichtet ihm Anton Michael Döschl, Leiter Collaboration Architektur bei Cisco Deutschland bei.
Ganz so einfach ist die Sache allerdings nicht, sagt Frank Heuer, Senior Advisor bei der Experton Group: „Der Mensch ist ein soziales Wesen. Für den alltäglichen Austausch ist die technisch gestützte Kommunikation sehr hilfreich, für das emotionale Einbinden in ein Team oder ein Unternehmen ist die persönliche Präsenz dagegen unverzichtbar.“ Besonders bei Diskussionen mit schwierigen oder kontroversen Themen und beim sozialen Networking seien direkte Kontakte wichtig, so Heuer weiter. „Das kann Technologie nicht ersetzen.“
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