Software-Schnittstellen
API-Management als zentraler Erfolgsfaktor
von
Thomas
Hafen - 29.04.2019
Foto: Panchenko Vladimir / shutterstock.com
Im Zuge der Digitalisierung werden zahlreiche APIs geschaffen. Mit speziellen API-Management-Lösungen lassen sich diese besser im Blick halten und verwalten.
Programmierschnittstellen, sogenannte Application Programming Interfaces (APIs), werden mit der zunehmenden Digitalisierung unserer Welt immer wichtiger. „Wir entwickeln uns zu einer digitalen Gesellschaft, in der die virtuelle und die physische Welt verschmelzen und in der jeder und alles miteinander verbunden ist“, erklärt Paolo Malinverno, Research Vice President beim Marktforschungsunternehmen Gartner. Und in dieser Gesellschaft entwickeln Unternehmen laut Malinverno Geschäftsmodelle, Digitalstrategien und Ökosysteme, in denen Schnittstellen eine zentrale Rolle spielen - eine „API-Ökonomie“ entsteht.
„APIs sind der Klebstoff für digitale Projekte“, bestätigt Markus F. Hieronimus, Integration Business Development Executive bei IBM Cloud DACH, diesen Trend. „Sie ermöglichen erst, dass mobile Apps auf Bestandssysteme zugreifen, IoT-Geräte Daten austauschen und zusammen mit neuen Geschäftspartnern durch digitale Verknüpfung neue Geschäftsmodelle und Produktangebote entstehen können.“
Gartner schätzt, dass jeden Monat mehrere Hundert neue APIs publiziert werden. Diese rasant wachsende Vielfalt und die steigende Bedeutung von APIs für die interne und externe Zusammenarbeit stellt Unternehmen vor Herausforderungen. „Die neu und zusätzlich generierten APIs bedürfen unbedingt einer zentralen Steuerung hinsichtlich Sicherheit, Analyse und Veröffentlichung, um auf die wachsende Zahl von Entwicklern und Nutzern reagieren zu können“, betont Marc Bartel, Enterprise Account Executive beim API-Management-Spezialisten Apigee, der 2016 von Google übernommen wurde. „Unternehmen müssen einen Weg finden, die Sicherheit von APIs zu gewährleisten, Entwicklern ihre Nutzung möglichst einfach und attraktiv zu machen und die gesamte Verwaltung möglichst effizient zu organisieren“, bestätigt IBM-Manager Hieronimus. „Dazu kommt, dass man APIs überwachen, ihren Lebenszyklus administrieren und Daten für die Abrechnung von APIs erheben muss.“
Die für diese Aufgaben notwendigen Tools sollte man nicht selbst entwickeln, rät Gartner-Vice-President Malinverno: „Unternehmen unterscheiden sich nicht durch den Aufbau einer eigenen API-Management-Plattform vom Wettbewerb, sondern durch die publizierten APIs.“ Das sehen offensichtlich die Anwender auch so, denn die Nachfrage nach professionellen API-Management-Lösungen nimmt zu. Gartner schätzt das weltweite Marktvolumen für 2018 auf mehr als eine Milliarde Dollar und geht für die Jahre bis 2021 von zweistelligen Wachstumsraten aus, während MarketsandMarkets Steigerungsraten von fast 33 Prozent prognostiziert und eine Zunahme des Umsatzes mit API-Management-Produkten bis 2023 auf über 5 Milliarden Dollar.