Mit Analyse-Tools relevanten Daten auf der Spur

Von KI bis zu Edge Analytics

von - 08.02.2018
Zu den Entwicklungen, die den Bereich Datenanalyse und Business Intelligence in den kommenden Jahren maßgeblich prägen werden, zählt der Einsatz von maschinellem Lernen (ML) und Künstlicher Intelligenz (KI).
Nahezu alle Anbieter von BI- und Analytics-Software haben ihre Produkte um solche Funktionen ergänzt oder haben dies in absehbarere Zeit vor. Ein wichtiges Kriterium ist dabei, den Nutzern den Einstieg in Künstliche Intelligenz und Machine Learning so einfach wie möglich zu machen.
„Die SAP Leonardo Machine Learning Foundation bietet Kunden, Partnern und Entwicklern digitale Intelligenz – und zwar unabhängig davon, ob diese sich erstmals mit diesem Thema beschäftigen oder bereits über eigene Data-Science-Teams verfügen“, erklärt beispielsweise Markus Noga, Leiter des Bereichs Machine Learning bei SAP. Der deutsche Software-Konzern hat Ende 2017 seine Machine-Learning-Plattform um Services erweitert, die unter anderem mehrdimensionale Zeitreihenanalysen ermöglichen. Damit können Anwender unter anderem den optimalen Preis für ein Produkt ermitteln.
„Bei Analytics- und vor allem Cloud-Spezialisten gibt es derzeit ein heißes Eisen, nämlich die Vertiefung des maschinellen Lernens über Deep-Learning-Systeme beziehungsweise neuronale Netzwerke, die mittels Plattformen und Schnittstellen angesteuert und verknüpft werden können“, bestätigt auch Heiko Henkes, Manager Advisor bei ISG Research Deutschland.
Deep Learning ist eine Technik, die es Systemen gewissermaßen erlaubt, eigenständig zu lernen und dadurch Muster und Cluster in großen Datenbeständen zu identifizieren. Techniken wie Deep Learning werden auch deshalb an Bedeutung gewinnen, weil durch das Internet der Dinge die Datenbestände sprunghaft anwachsen.
Je mehr Daten erfasst, aufbereitet und ausgewertet werden sollen, desto mehr Rechenleistung ist jedoch erforderlich. Um Engpässe in den Rechenzentren für die Cloud-Dienste zu vermeiden und die Datenleitungen zu entlasten, zeichnet sich im Bereich Analytics eine Dezentralisierung ab: Systeme am Rand eines Unternehmensnetzes führen eine erste Bearbeitung von Daten durch. Dies ist speziell in IoT-Umgebungen wichtig, in denen Daten in Echtzeit verarbeitet werden müssen. Dazu zählen zum Beispiel Produktionsumgebungen. So kann etwa ein Laufband bei Problemen nicht einfach stillstehen, bis die IoT-Sensoren Rückmeldung aus dem Rechenzentrum in der Cloud erhalten. Hier ist eine möglichst rasche Verarbeitung der Daten unerlässlich.
Für solche oder ähnliche kritische Einsatzzwecke stehen spezielle Analyse-Lösungen bereit. Führende Anbieter in diesem Bereich sind derzeit Microsoft mit Azure Stream, IBM mit Watson sowie Cisco Connected Steaming Analytics. Auch Intels Analytics Toolkit und Oracle mit Oracle Edge Analytics sind in diesem Marktsegment aktiv.
Solche Datenanalyse-Plattformen werden ebenfalls in der Regel als Cloud-Service angeboten. Damit haben auch kleinere Unternehmen die Chance, in diesem Umfeld mitzuspielen. Speziell für Deutschland mit seinen vielen Tausend kleineren Mittelständlern ist das sicherlich eine gute Nachricht.
BI- und Analytics-Lösungen aus der Cloud (Auswahl)

Anbieter / Produkt

Preis

Beschreibung

Implementierung

Birst / Networked BI and Analytics Platform

auf Anfrage

Networked BI stellt Abteilungen und Mitarbeitern virtuelle Instanzen und Regelwerke für Analysen zur Verfügung. Vorteil: Selfservice-Funktionen lassen sich auf einfache Weise implementieren

Cloud (Public oder Private)

Clear Story Data / Clear Story Data Platform

auf Anfrage

Analyse, Smart Data und Collaboration in Kombination; Schwerpunkt auf einfacher Bedienung

Cloud; begrenzte Einsatzmöglichkeiten in
firmeneigenen Data-Centern (Hybrid Clouds)

Domo / Domo

ab 83 Dollar pro Nutzer und Monat

Fokus auf BI-Funktionen; über Konnektoren Anbindung an rund 500 Datenquellen; Funktionen für Datentransformation und Collaboration

Cloud-Rechenzentren von Domo; Hybrid Cloud

IBM / Cognis Analytics on Cloud

ab rund 1920 Euro pro Monat für bis zu 500 Nutzer

Business-Analytics-Dienst mit Selfservice-Funktion und Support von mobilen Endgeräten

über IBM-Cloud-Rechenzentren, auch solche in Deutschland

Microsoft / Power BI

Basisversion:
8,40 Euro pro Nutzer und Monat

Suite mit Business-Analytics-Tools, inklusive Datenaufbereitung, Ad-hoc-Analysen sowie Anbindung an weitere Analyse-Lösungen wie Azure Analysis, Google Analytics, Oracle, Salesforce

über Microsoft-Azure-Cloud oder im hauseigenen Data-Center

Oracle / Oracle Analytics Cloud

ab 75 Dollar pro Nutzer und Monat

komplette BI- und Analytics-Suite mit Integration anderer Oracle-Anwendungen, etwa im Bereich ERP

Cloud und im hauseigenen Data-Center

Pyramid Analytics / Pyramid Analytics 2018

auf Anfrage

Java-basierte, plattformunabhängige Analytics-Lösung; Schwerpunkt auf Analytics, Datenvisualisierung und „Story-Telling“-Funktionen

Private Cloud, Hybrid Cloud

Qlik / Qlik Sense Cloud

ab 25 Dollar pro Nutzer und Monat

Visual-Analytics-Lösung für kleine und mittelständische Unternehmen

Cloud-Rechenzentren von AWS; Version für hauseigene Data-Center

Salesforce / Salesforce Einstein Analytics

Einstein Analytics: auf Anfrage; Sales Analytics und Service Analytics: je
75 Euro pro Nutzer und Monat

cloudbasierte Analytics-Lösung mit Machine-Learning-Funktionen und der Unterstützung von Anfragen in natürlicher Sprache. Zielgruppen
unter anderem Vertrieb und Kundenservice

Cloud-Rechenzentren von Salesforce, auch in Deutsch- land

SAP / SAP Analytics Cloud

ab 21 Dollar pro Nutzer und Monat

Business Intelligence, Predictive Analytics und Planungsfunktionen in einem Paket. Zielgruppe: Endanwender

über SAP-Cloud-Rechenzentren

SAS / SAS Cloud Analytics

auf Anfrage

Analytics-Angebot, das as a Service bereitgestellt wird. Modularer Aufbau, inklusive Modulen für Data-Mining, Visual Analytics, Einbindung in Microsoft Office

Cloud (über Rechenzentren von SAS) und On-Premise-Modell

Tableau Software / Tableau Online

35/42 Dollar pro Nutzer und Monat (Public Cloud/
gehostete Version)

Selfservice-Datenanalysen im Software-as-a-Service-Modell. Interaktive Visualisierungen; Support von mobilen Systemen mittels Apps; Collaboration-Funktionen

Cloud-Rechenzentren von Tableau, alternativ dazu Im- plementierung im eigenen Data-Center oder Nutzung via Public Cloud (AWS, Google, Microsoft Azure)

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