Mit Analyse-Tools relevanten Daten auf der Spur

Hilfreich: eine Hybrid-Option

von - 08.02.2018
Nur wenige Nutzer von Datenmanagement-, Analyse- und BI-Werkzeugen setzen komplett auf einen cloudgestützten Ansatz. Vielmehr zeichnet sich ab, dass speziell Unternehmen in Deutschland einen Mittelweg gehen: Ein Teil der Datenverarbeitung bleibt On-Premise, also im eigenen Rechenzentrum. Das gilt vor allem für unternehmenskritische Informationen und personenbezogene Daten. Weniger sensible Datenauswertungen werden dagegen as a Service bei Cloud-Service-Providern gebucht.
Daher ist es wichtig, dass die gewählten BI-/Analytics-Plattformen einen Hybrid-Ansatz unterstützen: Sie sollten sich in einer Private Cloud implementieren lassen, also im hauseigenen Data-Center. Gleichzeitig stellt der Anbieter im Idealfall eine Anbindung an eine zusätzliche Cloud-Komponente zur Verfügung.
Heiko Henkes
Heiko Henkes
Manager Advisor
bei ISG Research Deutschland
http://research.isg-one.de
„Bei Analytics- und Cloud-Spezialisten gibt es derzeit ein heißes Eisen, nämlich die
Vertiefung des maschinellen Lernens über Deep Learning.“
Ein Hybrid-Modell auf Grundlage derselben Plattform ist in jedem Fall einer Strategie vorzuziehen, bei der parallel unterschiedliche Produkte zum Zuge kommen: eines für die Bearbeitung von Daten On-Premise sowie eine Cloud-Version von einem anderen Hersteller. Das führt zwangsläufig zu erhöhten Kosten und bindet unnötig Ressourcen, etwa in der hauseigenen IT-Abteilung.

Datenkompetenz ist gefordert

Analyse-Tools, Big Data und BI-Werkzeuge aus der Cloud oder dem Rechenzentrum sind für alle Unternehmen unverzichtbar, die aus Daten nutzbringende Informationen gewinnen möchten.
Hinzu muss allerdings ein weiterer Faktor kommen, so Robert Schmitz, General Manager Central & Eastern Europe bei Qlik: „Datenkompetenz ist inzwischen ebenso bedeutend wie Lesen und Schreiben. Daten verleihen Argumenten Gewicht und helfen dabei, bessere Entscheidungen zu treffen.“ Das gewinne an Bedeutung, denn „im Alltag haben wir es mit einer stets wachsenden Datenfülle zu tun – und es wird immer notwendiger, kompetent damit umzugehen.“
Robert Schmitz
Robert Schmitz
General Manager Central & Eastern Europe bei Qlik
www.qlik.com
Foto: Qlik
„Datenkompetenz ist inzwischen ebenso bedeutend wie Lesen und Schreiben.“
Doch gerade an dieser Datenkompetenz hapert es in vielen Unternehmen und bei vielen Mitarbeitern offenkundig. Das ergab eine Studie, die Qlik in Europa durchführen ließ. Demnach gaben 85 Prozent der Beschäftigten in europäischen Unternehmen an, dass ihnen besseres Datenmaterial und ein umfassenderes Verständnis solcher Informationen bei ihrer Arbeit helfen würden. Doch nur 49 Prozent haben auch Zugang zu den dafür relevanten Datenbeständen. Ganze 24 Prozent gaben an, dass sie geschäftsrelevante Informationen optimal nutzen können. Besonders auffallend ist, dass viele Fachleute und Führungskräfte zwar immerhin Zugang zu Daten haben, die für Analysen relevant sind, sie verfügen aber nach eigener Einschätzung nicht über die notwendige Kompetenz, diese Daten auch sinnvoll zu nutzen.
Das heißt, BI- und Analyse-Tools allein reichen nicht aus. Sie sind nur Mittel zum Zweck. Damit Anwender diese Werkzeuge nutzbringend einsetzen können, benötigen sie Schulungen und die entsprechende Datenkompetenz.
Diese Problematik betrifft im Übrigen nicht nur Fachar­beiter oder kleine Angestellte. Der Studie zufolge halten sich lediglich 10 Prozent der Absolventen von Hochschulen für datenkompetent. Abhilfe müssen deshalb nicht zuletzt auch die Ausbildungsstätten selbst schaffen, in Form von Lehrangeboten und Trainings.
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