Bundeswehr rüstet sich für Cyber-Angriffe

Ministerium sucht händeringend nach Nerds

von - 27.04.2016
Nerd
Mustersoldat: Um auf die Bedrohung durch Cyber-Angriffe zu reagieren, ist die Bundeswehr zunehmend auf IT-Spezialisten angewiesen.
(Quelle: rangizzz / Shutterstock.com )
Die Rekrutierung des Personals wird nicht ganz einfach werden. "Jetzt suchen wir nicht mehr nur Sportskanonen, wir suchen inzwischen händeringend Nerds", heißt es im Ministerium.
800 Zivilisten und 700 Soldaten würde die Bundeswehr gerne jedes Jahr als IT-Experten einstellen. Die Konkurrenz in diesem Bereich ist aber groß. Von der Leyen will die Bundeswehr deswegen selbst Spezialisten ausbilden lassen. An der Bundeswehr-Universität in München soll bis 2018 ein Studiengang für 70 Studenten angeboten werden.
Von der Leyen ist sich im klaren, dass der Nachholbedarf der Bundeswehr im digitalen Bereich groß ist. "Entscheidend ist jetzt vor allem, Strecke zu machen", sagt sie. Die neue Abteilung soll deswegen schon im Herbst ihre Arbeit aufnehmen und 2021 dann voll einsatzfähig sein.

Cyber-Attacken durch die Bundeswehr erfordern Bundestagsmandat

Einsilbig reagiert die Ministerin auf die Frage, ob die Bundeswehr auch für Cyber-Angriffe fit gemacht werden soll. Eine Abteilung Cyber-Attacke gibt es bei der Bundeswehr schon seit zehn Jahren. Sie sitzt in der Tomburg-Kaserne in Rheinbach bei Bonn. Dort trainieren 60 Informatiker zum Beispiel, wie sie mit digitalen Werkzeugen die Luftabwehr feindlicher Streitkräfte ausschalten können.
Die Einheit namens "Computernetzwerkoperationen" erreichte 2011 eine "Anfangsbefähigung" zum Angriff. Zum Einsatz kam sie aber noch nie. Dafür wäre auch erst einmal ein Bundestagsmandat nötig - wie bei bewaffneten Einsätzen von Luftwaffe, Marine oder Heer, etwa in Afghanistan oder Mali.
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