Verbraucherzentrale warnt

Gratis-Apps können ganz schön teuer werden

von - 25.06.2014
Viele beliebte Gratis-Apps für Smartphones und Tablets sind letztendlich ganz schön teuer. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen warnt vor kostspieligen In-App-Käufen.
Foto: Shutterstock - Sergey Nivens
Viele beliebte Gratis-Apps für Smartphones und Tablets sind letztendlich ganz schön teuer. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen warnt vor kostspieligen In-App-Käufen.
Viele vermeintliche Gratis-Apps für Smartphones und Tablet-PCs sind nicht gratis. Das Geschäftsmodell Freemium, ein Kunstwort aus den Begriffen „Free“ und „Premium“, zielt darauf, dass Kunden mit einer kostenlosen App angelockt werden. Das Geld macht der App-Entwickler dann mit dem Verkauf zusätzlicher Funktionen in der App, so genannten In-App-Käufen. Bei Gratis-Spielen sind das zum Beispiel zusätzliche Spiel-Level.
Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat sich die beliebtesten Gratis-Apps für Android und iOS angesehen. Das Fazit: Beliebte Spiele beginnen zwar gratis – enden aber oftmals überaus teuer. Häufig sind es viele kleine In-App-Käufe, die sich am Ende zu einer stattlichen Summe addieren.
Hill Climb Racing: In diesem Spiel zählten die Verbraucherschützer rund 1.000 Möglichkeiten für In-App-Käufe.
Hill Climb Racing: In diesem Spiel zählten die Verbraucherschützer rund 1.000 Möglichkeiten für In-App-Käufe.
(Quelle: Google Play Store)
Eines der äußert beliebten Freemium-Spiele ist Candy Crush Saga. Das Spiel, bei dem man Süßigkeiten einer Farbe verbinden muss, findet man regelmäßig unter den 10 beliebtesten Android-Apps. Candy Crush Saga lässt sich durchaus kostenlos spielen. Wer aber zu häufig verliert, muss eine Spielpause von 30 Minuten einlegen. Wer kauft sich da nicht doch lieber direkt aus der App heraus fünf Leben für 89 Cent? Und schon daben die Entwickler des Spiels Geld eingenommen – und so ganz gratis war die App dann doch nicht.
Ähnlich ist es bei dem Spiel Clash of Clans: Darin muss der Spieler eine Siedlung verteidigen. Der Bau eines Gebäudes kann nach Erfahrung der Verbraucherschützer jedoch länger als eine Woche dauern. Wer schneller bauen will, kann sich zusätzliche Juwelen kaufen – die virtuelle Währung im Spiel. Das größte angebotene Paket kostet satte 89,99 Euro.
Ein ähnliches Beispiel: Das Spiel Pou. Darin muss man sich um ein süßes Tier kümmern. Dazu braucht es aber Essen, Kleidung und vieles mehr. Die dafür notwendige virtuelle Währung erhält man mit zeitaufwendigen Minispielen oder über den Kauf von Pakete zwischen 89 Cent und satten 22 Euro.
Neben Werbeeinblendungen gehören Warterei zum Geschäftsmodeel von Freemium-Apps: Je mehr ein Spiel Spaß macht, esto schneller mag man auch vorankommen. Da gibt es viele Anwender, die für die eine oder andere Funktion ein paar Euro ausgeben.

Über 1.000 Möglichkeiten für In-App-Käufe in einer App

Dabei gibt es in Spielen keine Höchtsgrenzen für In-App-Käufe. Im Rennspiel Hill Climb Racing zählten die Tester der Verbraucherzentrale 20 verschiedene Landschaften und Fahrzeuge, die sich zusätzlich kaufen lassen. Und diese ließen sich jeweils um die 50 Mal aufrüsten. So gibt es alleine in diesem Spiel rund 1.000 Möglichkeiten für In-App-Käufe.
Und die In-App-Käufe werden auch rege genutzt: Nach Angaben der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen zahlen zwei von fünf Nutzer von Candy Crush Saga für weitere Funktionen.
Hier hilft nur Selbstschutz: Die Möglichkeit für In-App-Käufe lässt sich auf vielen Smartphones und Tablets in den Einstellungen des Geräts abschalten.
Verwandte Themen